100.000 Menschen ohne Strom: Russland greift „systematisch“ Odessas Energieversorgung an

100.000 Menschen ohne StromRussland greift „systematisch“ Odessas Energieversorgung an

22.12.2025, 15:36 Uhr

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Immer wieder kommt es in Odessa aufgrund der russischen Angriffe zu Stromausfällen (Symbolbild). (Foto: IMAGO/Ukrinform)

Die Angriffe auf die Hafenstadt Odessa dauern an: Laut der ukrainischen Regierung gab es in der vergangenen Woche mehrere Hundert Attacken. Besonders im Fokus der russischen Drohnen stehen Logistik und Energieversorgung. Nach Angriffen in der Nacht versinkt die Stadt in Dunkelheit.

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Kiew in der Nacht erneut die ukrainische Hafenstadt Odessa attackiert. Moskau versuche, „die maritime Logistik zu zerstören, indem es systematische Angriffe auf Hafen- und Energieinfrastruktur verübt“, teilte der ukrainische Wiederaufbauminister Oleksij Kuleba auf Telegram mit. Die südukrainische Region Odessa war in der vergangenen Woche laut Kuleba mit mehr als 500 russischen Angriffen überzogen worden.

In dem wichtigen Hafen Piwdennyj sei ein Feuer ausgebrochen, zudem verursachten die jüngsten Angriffe nach Angaben Kulebas Stromausfälle bei mehr als 120.000 Verbrauchern. Der private Energieversorger DTEK erklärte, an der Wiederherstellung der Stromversorgung werde „intensiviert“ gearbeitet. „Die Reparatur der Ausrüstung braucht Zeit“, erklärte DTEK. Die Schwierigkeiten würden durch stündlich ertönenden Luftalarm noch verschärft. Dem Innenministerium zufolge wurde ein Mensch verletzt. Eine russische Stellungnahme liegt bisher nicht vor.

Bei den Angriffen sei auch ein „Lagerhaus mit Düngemitteln und landwirtschaftlichen Geräten“ ins Visier genommen worden, teilte Regionalgouverneur Oleh Kiper mit. Rund 30 Container mit Mehl und Pflanzenöl stünden in Flammen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf dem Kreml vor, mit den Angriffen auf die Hafen-Infrastruktur „Chaos stiften zu wollen, um während des Winters moralischen Druck auf die Bevölkerung von Odessa und die Ukrainer auszuüben“.

Russland hatte in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf Odessa verstärkt. Die russische Armee nahm insbesondere Einrichtungen der Logistik und der Energieinfrastruktur ins Visier. Unter anderem traf sie eine Grenzbrücke ins nahe Moldau und unterbrach die Strom- und Wärmeversorgung hunderttausender Menschen. Zuletzt waren in der Region Odessa auch unter ausländischer Flagge fahrende zivile Schiffe angegriffen worden.

Die Verstärkung der russischen Angriffe auf die Region Odessa erfolgte nach mehreren ukrainischen Drohnenangriffen auf mit Russland in Verbindung gebrachte Öltanker im Schwarzen Meer und im Mittelmeer. Die Ukraine griff in den vergangenen Monaten auch mehrfach russische Häfen am Schwarzen Meer an.

Quelle: ntv.de, mwa/AFP/rts

Source: n-tv.de