Mögliche Anschlagspläne: Verdächtiger in Magdeburg soll abgeschoben werden

Ein Streifenwagen der Landespolizei parkt auf dem Marktplatz

Stand: 16.12.2025 13:13 Uhr

Die Polizei hat in Magdeburg einen 21-jährigen Mann festgenommen. Er steht im Verdacht, einen Anschlag auf größere Menschenmengen geplant zu haben. Laut Innenministerin Tamara Zieschang haben die Behörden in den vergangenen Wochen eine zunehmende Radikalisierung und Interesse an Waffen beobachtet. Nun ist der Mann in Haft. Das Innenministerium bereitet eine Anordnung zur Abschiebung vor.

Ein 21-Jähriger, der im Verdacht steht, einen Anschlag geplant zu haben, ist in Magdeburg inzwischen in Haft. Die Polizei hatte den Mann am Freitag, den 12. Dezember, in Gewahrsam genommen. Laut Innenministerium könnte den Plänen eine islamistische Motivation zugrunde liegen. Durch die Festnahme sollte demnach ein möglicher Anschlag auf größere Menschenmengen verhindert werden. Zuerst hatte die „Volksstimme“ berichtet.

Verdächtiger ist in Haft – Abschiebung soll vorbereitet werden

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) bestätigte die bisherigen Informationen zu dem Verdächtigen am Dienstagmorgen in der Regierungsbefragung im Landtag. Der Mann aus „Zentralasien“ ist demnach im Juni 2024 mit Visum nach Deutschland eingereist und macht eine Ausbildung zum Pflegefachmann. Dadurch habe er eine Aufenthaltserlaubnis.

Konkrete Informationen zur Nationalität des Mannes nannte Zieschang nicht, „weil wir gewisse Maßnahmen im Augenblick nicht gefährden wollen“. Allerdings sei eine Sondersitzung des Innenausschusses im Gespräch, in der diese Fragen gestellt werden könnten.

Nachdem der Mann am Freitag in Polizeigewahrsam genommen wurde, ist er laut Zieschang seit Montagabend in Vorbereitungshaft. Dadurch würden die Behörden nun einige Wochen Zeit haben, um zu ermitteln und um eine sogenannte Abschiebungsanordnung nach Paragraf 58a des Aufenthaltsgesetzes vor vorzubereiten. Das Innenministerium kann demnach einen Ausländer abschieben, wenn es konkrete Hinweise auf eine terroristische Gefahr gibt. Der Zweck ist einer Mitteilung zufolge die „Abwehr einer besonderen Gefahr für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland“.

Polizei und Behörden beobachteten Radikalisierung und Interesse an Waffen

Die Ermittler hatten den 21-Jährigen laut Zieschang im Fokus, weil er zuletzt Interesse für Waffen und Schießtrainings gezeigt hat. Ende November habe er bei einer Trainingseinrichtung angerufen, Anfang Dezember habe er ein Waffengeschäft in Magdeburg besucht, allerdings ohne etwas zu kaufen. Schon zuvor soll er Streit mit anderen Berufsschülern über Glaubensfragen gehabt und Anschläge glorifiziert haben. In den Tagen vor seiner Festnahme hätten sich die Erkenntnisse verdichtet, die für eine weitere Radikalisierung sprachen.

Zieschang bedankte sich bei Sicherheitsbehörden und Polizei für die Zusammenarbeit, den Informationsaustausch und schließlich auch die Ingewahrsamnahme des Mannes. „Bei allem, was wir jetzt wissen, war es die richtige Entscheidung“, sagte Zieschang.

dpa, MDR (Lars Frohmüller, Felix Fahnert, Maren Wilczek) | Erstmals veröffentlicht am 15.12.2025

Source: tagesschau.de