Beliebtes Genussmittel: Welcher Filterkaffee ist jener beste?

Die Stiftung Warentest hat 15 gemahlene Filterkaffees getestet. Für die Bewertung wurden vor allem Faktoren wie Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack beachtet. Mit eingeflossen, allerdings weniger schwerwiegend, sind der Schadstoffgehalt, die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung, getätigte Deklarationen und andere Untersuchungen. In den Blick genommen wurden auch Nachhaltigkeit, Arbeitsbedingungen sowie der Umweltschutz der Unternehmen.

Kaffee ist laut dem Deutschen Kaffeeverband mit einem Durchschnitt von jährlich 163 Liter pro Person eines der beliebtesten Getränke in Deutschland. Viele Menschen setzen auf den altbewährten Filterkaffee. Auf den ersten Blick scheint es, als ob man beim Kauf des Aufgussgetränks nicht viel falsch machen kann. Aber stimmt das?

Wie macht man den perfekten Filterkaffee?

Die Zubereitung eines guten Filterkaffees beginnt schon mit der Lagerung. Um ein lang anhaltendes und intensives Aroma zu bewahren, sollte das Kaffeepulver nach dem Öffnen möglichst schnell verbraucht werden und wenig Kontakt zu Sauerstoff haben. Eine luftdichte Dose an einem trockenen, kühlen Ort ist ideal.

Bei der manuellen Zubereitung gibt es ebenfalls einige Dinge zu beachten. Um einen zu bitteren Nachgeschmack zu vermeiden, darf das Wasser nicht auf mehr als 95 Grad erhitzt werden. Wer für den Aufguss einen Handfilter verwendet, sollte das Papier vorher mit heißem Wasser spülen. So wird ein papierähnlicher Nachgeschmack vermieden.

Ratsam ist es außerdem, das Pulver zuerst mit einer kleineren Menge Wasser zu befeuchten. Dadurch quillt der Kaffee auf, und überschüssiges Kohlendioxid (CO₂) kann freigelassen werden. Im Anschluss kann das restliche Wasser hinzugegeben werden. Das Gemisch sollte vier Minuten ziehen, um zu verhindern, dass der Kaffee nicht übermäßig bitter schmeckt.

Wie viele Löffel Kaffee je Tasse Filterkaffee?

Für die Erhebung der Stiftung Warentest wurden für eine kleine Tasse sieben Gramm Kaffeepulver verwendet. Zubereitet wurden die Kaffees mit einer Filterkaffeemaschine, in die ein Liter Leitungswasser gefüllt wurde.

Je Liter Wasser wurden 55 Gramm Pulver verwendet, das in handelsübliche Papierfilter gefüllt wurde.

Warum ist Filterkaffee gesünder?

In allen getesteten Kaffees wurden die Schadstoffe Furan und Acrylamid festgestellt, die Werte befanden sich allerdings in unkritischen Bereichen. Die Schadstoffnoten lagen bei allen Kaffeepulvern zwischen „gut“ und „befriedigend“.

Vor allem für Frauen kann Kaffee gesundheitliche Vorteile bringen. Eine Harvard-Studie zeigt, dass die Chance, im Alter fit zu bleiben, sich mit jeder Tasse Kaffee am Tag um fünf Prozent erhöht. Das allerdings bei maximal fünf Tassen am Tag.

Welcher ist der beste Filterkaffee?

Die 15 getesteten Filterkaffees befinden sich auf dem Qualitätsspektrum ziemlich nah beieinander. Acht Kaffees wurden für „gut“ befunden, alle anderen waren „befriedigend“. Obwohl es einen klaren Testsieger gibt, stellt die Stiftung Warentest ein Dreiergespann vor.

Stiftung Warentest hat drei Testsieger bestimmt, je nachdem, worauf der Kaffeekonsument Wert legt. Legt er Wert auf hohe Qualität, ist der „Eduscho Filterkaffee Nr.1 Klassisch“ von Tchibo zu empfehlen. Mit einem Preis von 14 Euro pro Kilo und der einzigen „sehr gut“-Wertung im Bereich Geschmack konnte das Kaffeepulver punkten. Bei der Unternehmensverantwortung fiel das Ergebnis allerdings eher enttäuschend aus, da zwar Erzeugerangaben gemacht wurden, diese aber nur schwer überprüfbar waren.

Für Verbraucher, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen, empfiehlt Stiftung Warentest den Filterkaffee des Anbieters Lebensbaum. Dessen „Kaffee Gourmet Klassisch gemahlen“ überzeugt mit sehr hohen Umweltstandards. Im Bereich der Unternehmensverantwortung konnte er die beste Wertung erzielen.

Der „Barissimo Classic“ von Aldi Nord überzeugt mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis. Guten Geschmack gibt es hier für nur 8,60 Euro je Kilo.

Welche Filterkaffees sind besonders nachhaltig?

Der Produkttest befasste sich außerdem mit der Unternehmensverantwortung der Kaffeeanbieter. Es wurde getestet, in welchem Maße sich die einzelnen Unternehmen für nachhaltigen Anbau einsetzten. 14 Anbieter von Filterkaffees wurden diesbezüglich begutachtet.

Zur Bewertung wurden Fragebögen an die Unternehmen versendet, in denen sie ihre Lieferketten, Strategien für nachhaltigen Anbau und die vor Ort herrschenden Arbeitsbedingungen offenlegen sollten. Bei fehlender Transparenz wurden die Anbieter mit „mangelhaft“ bewertet.

Auffallend ist hier, dass die Eigenmarken besser abschneiden als die Markenkaffees. Zwar müssen sie sich hinter die „sehr guten“ Natur- und Fairtrade-Anbietern einreihen, da diese mit nachhaltigen Unternehmensleitsätzen überzeugen, ihr Engagement kann aber trotzdem als „gut“ bewertet werden.

So wurde getestet

Getestet wurden 15 marktbedeutende Filterkaffees, davon waren fünf mit einem EU-Bio-Siegel ausgezeichnet. Berücksichtigt wurden vor allem Produkte mit Nachhaltigkeitshinweisen. Eingekauft wurde im März 2024, die Preisermittlung fand im August 2024 statt. Bewertet wurde nach folgenden Kriterien:

Sensorische Beurteilung (55%): Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack basierend auf einer Intensitätsskala

Schadstoffe (20%): Im Labor wurden die Produkte auf potentiell schädliche Stoffe untersucht.

Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung (10%): Handhabung, Originalitätssicherung, Angaben zu Verpackungsmaterialien und Entsorgungshinweise

Deklaration (15%): Vollständigkeit der Packungsangaben, Geschmacksangaben, Leserlichkeit, geographische Herkunft und Zubereitungs- bzw. Lagerhinweise

Weitere Untersuchungen: Röstgrad, pH-Wert, Säuregrad, Koffein- und Wassergehalt

Bei Produkten, welche laut Verpackungsangabe aus 100% Arabica bestehen, wurde der Arabica-Gehalt überprüft.

Den vollständigen Test können Sie hier einsehen.