Douglas Rushkoff: „Wir müssen uns wieder verschwören!“

DIE ZEIT: Herr Rushkoff, wie wurde das Internet so entmenschlicht?

Douglas Rushkoff: Im Kern – durch Business. Das frühe Internet war ein nichtkommerzieller Ort – finanziert von Regierungen und Universitäten. Es war offen, experimentell und kreativ. Das machte es zu einer Bedrohung der traditionellen Medienhäuser, Studien damals zeigten, dass Haushalte mit Internetverbindung bis zu acht Stunden weniger Fernsehen guckten. Also gingen die Medienhäuser zum Angriff über. Plötzlich hieß es überall, das Internet sei voller Hacker, Pornos, sogar Satanismus. Dann aber erkannten einige geschickte Unternehmer ihre Chance, das Internet als Marktplatz.