Automarkt 2026: Neuzulassungen z. Hd. E-Autos könnten 2026 um 30 Prozent wachsen

Für den Automarkt 2026 sagt der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) nur ein schmales Wachstum voraus. Die Zulassungszahlen für Pkw könnten demnach gegenüber 2025 um zwei Prozent auf 2,9 Millionen wachsen. Sie würden damit weiterhin fast 20 Prozent niedriger ausfallen als der letzte Wert vor der Covid-Krise: die Zulassungszahl von 3,61 Millionen für das Jahr 2019. Zugleich erhofft sich die deutsche Autoindustrie mit den von der Bundesregierung für 2026 versprochenen Fördermaßnahmen für Elektroautos eine Belebung des Absatzes von batterieelektrischen Autos (BEV). Deren Neuzulassungen könnten 2026 um 30 Prozent auf 693.000 wachsen, schreibt der VDA in seiner Prognose. Die deutsche Autoindustrie ist damit sehr viel vorsichtiger als der Verband der Autoimporteure für den deutschen Markt (VDIK), der 2026 einen Absatz von neuen BEV in der Größenordnung von 740.000 für möglich hält.
Für das Marktsegment der Autos mit „Plug-in“-Antrieb, die für begrenzte Strecken von 80 bis 120 Kilometern mit Elektroantrieb fahren können und dann Verbrennermotoren nutzen, sieht der VDA 2026 eine gedämpfte Nachfrage voraus. Nach deutlichem Absatzwachstum im Jahr 2025 werde die Zahl der Neuzulassungen im kommenden Jahr um fünf Prozent auf 286.000 zurückgehen. Zusammen mit den batterieelektrischen BEV könnten damit also 2026 fast eine Million Neuwagen mit Stecker auf die Straße kommen. Sie würden dann mehr als ein Drittel des Automarktes ausmachen.
Deutschland bleibt zweitgrößter Produzent von E.Autos
Deutschland wird nach der Vorhersage des VDA im Jahr 2026 der zweitgrößte Hersteller von Elektroautos bleiben. Für BEV erwarte man in der Produktion ein Plus von elf Prozent, für Autos mit Plug-in-Antrieb einen Rückgang um zehn Prozent sowie insgesamt für die Autos mit Elektroantrieb und Stecker eine Zunahme der Produktion von fünf Prozent auf 1,76 Millionen.
Für die gesamte Autoproduktion in Deutschland sieht der VDA aber einen Rückgang von einem Prozent auf 4,11 Millionen voraus, während die Auslandsproduktion deutscher Konzerne um ein Prozent auf 9,2 Millionen steigen könnte. Im Jahr 2019 hatte die Autoproduktion in Deutschland noch den Wert von 4,66 Millionen erreicht, im Jahr 2016 den historisch zweithöchsten von 5,75 Millionen. Der bisherige Rekord lag auf 5,87 Millionen im Jahr 2011.
Die internationalen Automärkte werden sich aus Sicht des VDA künftig sehr unterschiedlich entwickeln. Der europäische Markt mit EU, Großbritannien, Norwegen und der Schweiz könne ein Wachstum von zwei Prozent auf 13,4 Millionen Neuzulassungen erreichen und damit weit entfernt bleiben von den 15,8 Millionen im Jahr 2019. Für die USA wird mit einer deutlichen Schrumpfung des Automarktes für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge gerechnet, mit minus vier Prozent auf 16 Millionen. Der chinesische Markt könnte zwar nur um ein Prozent wachsen, würde damit aber dennoch mit 24,5 Millionen ein neues Rekordhoch erreichen. „Mehr Protektionismus und damit einhergehende Kostensteigerungen, das bleibt nicht ohne Folgen. Die Unternehmen werden das klar merken“, kommentierte die VDA-Präsidentin Hildegard Müller die Prognosen: „Während Europa im Vorkrisenvergleich weiter auf historisch niedrigem Niveau bleibt, fährt China trotz schwierigem Marktumfeld ein neues Rekordhoch ein.“
Der Markt für Nutzfahrzeuge bleibt 2026 größtenteils schwierig. Die Neuzulassungen an schweren Lkw mit mehr als 16 Tonnen Nutzlast werden nach der Prognose des VDA 2025 um 15 Prozent schrumpfen und das Niveau des Covid-Jahres 2020 erreichen. Auf dieser niedrigen Basis erwarte man 2026 ein Wachstum von neun Prozent. Ähnliche Entwicklungen sieht der VDA auch in den anderen Segmenten für Lastwagen.