„Im Leben nebenan“ von Anne Sauer: Friedlich sickert welcher Sabber

Dass man in den Dreißigern angekommen ist, merkt man zuverlässig daran, dass plötzlich überall Kinder sind. Früher waren sie unsichtbar, doch jetzt schwirren sie lärmend um dich herum, rutschen im Bus mit ihren verschmutzten Gummistiefeln neben dich, jedes Treppenhaus scheint von einem sperrigen Kinderwagen blockiert. Und auch an diesem goldenen Herbsttag, als Anne Sauer in ihrer Oversized-Hose durch das Grindelviertel in Hamburg schlendert, sieht sie am Bassin eine Gruppe Kleinkinder mit verschmierten Schokoladenmündern sitzen. „Sie sind wirklich überall“, sagt sie und lacht.