Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis: Kritik an Preis zum Besten von Das Erste-Korrespondentin Sophie von dieser Tann

Eine Gruppe von Initiativen wendet sich gegen die Vergabe des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises an die ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann und hat beim Bayerischen und beim Norddeutschen Rundfunk Programmbeschwerden gegen von der Tanns Berichterstattung über Israel und Gaza eingereicht.

„Immer wieder sehr einseitig“

Die Korrespondentin äußere sich „immer wieder sehr einseitig“, sie verstoße „gegen die sendereigenen Richtlinien und gegen den Medienstaatsvertrag“. Sie sei „prägend für das Bild der Zuschauer auf Israel“, da sie in der meist gesehenen Nachrichtensendung – der „Tagesschau“ – „ihre Narrative“ verbreite, heißt es in einer Erklärung, die zwölf Initiativen unterzeichnet haben (u. a. Klare Kante e.V., Run for Their Lives, Initiative gegen Antisemitismus Bonn, Koblenz, Rhein/Sieg, Wuppertal, Junges Forum der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Köln, Jüdisches Forum der CDU NRW, Deutsch-Israelische-Gesellschaft Köln).

Von der Tann präge „maßgeblich die deutsche Wahrnehmung des Nahost-Konflikts“, diese werde „auf in Deutschland lebende Jüdinnen und Juden projiziert“. Es bestünden „begründete Zweifel“, dass sie den für die Öffentlich-Rechtlichen geltenden Anspruch an Sorgfalt, Ausgewogenheit, Neutralität, Kontextualisierung und Transparenz erfülle. Man fordere eine externe Untersuchung ihrer journalistischen und Social-Media-Aktivitäten. Die Preisvergabe solle ausgesetzt werden.

Der frühere ZDF-Moderator Claus Kleber vom Verein des Hanns-Joachim- Friedrichs-Preises wies die Kritik gegenüber der F.A.Z. zurück. Sie sei „völlig unbegründet“, man habe sich intensiv mit der von der Tanns Arbeit beschäftigt und wolle ihr angesichts der Kritik signalisieren, dass sie bei vielen in hohem Ansehen stehe. Die Entscheidung habe die Jury „einmütig“ getroffen, es sei „nicht daran zu denken“, die Preisverleihung auszusetzen.

Am 4. Dezember, dem Tage der Preisverleihung, rufen die kritisierenden Initiativen zu einer Mahnwache um 17 vor dem WDR-Funkhaus in Köln auf.

Source: faz.net