Mehr wie 6.000 Menschen durch Landminen getötet oder zerschunden

Landminen, die geborgen wurden, liegen Grenzprovinz Surin (Thailand) nebeneinander.

Stand: 01.12.2025 11:41 Uhr

Trotz eines Verbots setzen viele Armeen immer noch Landminen ein. Nach Angaben von HIlfsorganisationen wurden dadurch im vergangenen Jahr mehr als 6.000 Menschen getötet oder verletzt – das ist der höchste Stand seit 2020.

Weltweit sind im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen Opfer von Landminen geworden. 6.279 seien durch die heimtückischen Waffen getötet oder verletzt worden, teilte die Hilfsorganisation Handicap International auf Basis des neuen Landminen-Monitors mit.

Die Opferzahl sei damit auf den höchsten Wert seit 2020 gestiegen. Gut 90 Prozent der registrierten Opfer seien dabei Zivilisten, davon fast die Hälfte Kinder.

Viele Einsätze in Konfliktregionen

Die Ausweitung sei vor allem auf den Einsatz der Minen in Konfliktregionen zurückzuführen. Laut Monitor wurden Landminen-Opfer in 52 Ländern und Gebieten registriert, die meisten davon mit 2.029 im Bürgerkriegsland Myanmar und mit 1.015 in Syrien. Auch Afghanistan weise mit 624 eine hohe Opferzahl auf.

In der Ukraine wurden 293 Minenopfer registriert. Russland wird schon seit Beginn des Krieges im Februar 2022 vorgeworfen, in großem Umfang Antipersonen-Minen einzusetzen. Handicap International sieht Hinweise, dass auch die Ukraine selbst in noch unbekanntem Umfang Minen einsetzt.

Klage über Austrittswelle

Durch die Ottawa-Konvention von 1997 sind Einsatz, Produktion und Lagerung von Landminen verboten. Der Vertrag wurde bislang von mehr als 160 Staaten unterzeichnet. Außen vor sind rund 30 Länder, darunter die USA, Russland, China, Indien, Pakistan und Israel.

Diese Woche wollen die Vertragsstaaten in Genf zu dem Thema tagen. Handicap International beklagt, dass sich im Zuge der russischen Invasion immer mehr Staaten zurückziehen würden. Neben der Ukraine hätten auch Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Polen in diesem Jahr Prozesse zum Austritt eingeleitet.

Source: tagesschau.de