„Sein Land zu Händen Geld verraten“ – 14 Jahre Haft zu Händen Fugees-Rapper Pras

Er schleuste ausländische Spenden in Millionenhöhe in die Wahlkampagne von Ex-Präsident Barack Obama: Nun wurde der Grammy-Gewinner und Fugees-Rapper „Pras“ zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor „sein Land für Geld verraten“ zu haben.

Der mit einem Grammy ausgezeichnete Rapper Prakazrel „Pras“ Michel von The Fugees ist im Zusammenhang mit illegalen Spenden für den Wahlkampf von Ex-US-Präsident Barack Obama zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das Strafmaß verkündete Richterin Colleen Kollar-Kotelly am Donnerstag (Ortszeit). Der 52-Jährige äußerte sich zuvor nicht.

Verteidiger Peter Zeidenberg nannte die 14-jährige Haftstrafe „völlig unverhältnismäßig zur Tat“. Ein solches Strafmaß werde in der Regel nur für Terroristen und Anführer von Drogenkartellen verhängt, erklärten die Anwälte des Musikers. Michel werde gegen seine Verurteilung und das Strafmaß Berufung einlegen. Zeidenberg selbst hatte eine dreijährige Haftstrafe empfohlen.

Die Staatsanwälte des Justizministeriums hatten dagegen eine lebenslange Haftstrafe für Michel gefordert, der „sein Land für Geld verraten“ und „unentschuldbar und unaufhörlich“ gelogen habe, um seine Pläne auszuführen.„Sein Strafmaß sollte die Breite und Tiefe seiner Verbrechen, seine Gleichgültigkeit gegenüber den Risiken für sein Land und das Ausmaß seiner Gier widerspiegeln“, hieß es vor der Verkündung des Urteils.

Im April 2023 war der Rapper von einem Geschworenengericht in zehn Anklagepunkten schuldig gesprochen worden, unter anderem wegen Verschwörung. Er soll im Jahr 2012 Gelder des mittlerweile flüchtigen malaysischen Finanziers Low Taek Jho über Strohmänner illegal in die Kampagne von Obama zur Wiederwahl als US-Präsident eingeschleust haben. Michel erhielt laut den Ermittlungen mehr als 120 Millionen Dollar (104 Millionen Euro) von Low und leitete einen Teil dieses Geldes an Obamas Wahlkampagne weiter.

Internationales Geldwäsche-Netzwerk

Low, der flüchtig ist und seine Unschuld beteuert, gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines internationalen Geflechts aus Geldwäsche und Korruption, über das Milliarden aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB abgezweigt worden sein sollen. Er war zudem an der Finanzierung mehrerer Hollywood-Produktionen beteiligt, darunter auch „The Wolf of Wall Street“ mit Leonardo DiCaprio.

Anschließend soll Michel versucht haben, eine Untersuchung des Justizministeriums zu verhindern und ein Auslieferungsverfahren auf Geheiß Chinas unter der US-Regierung von Donald Trump zu beeinflussen. In dem Verfahren sagten etwa Hollywoodstar Leonardo DiCaprio und der frühere US-Justizminister Jeff Sessions aus.

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Michel, der aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn stammt und dessen Eltern aus Haiti in die USA eingewandert sind, war zusammen mit seinen Kindheitsfreunden Lauryn Hill und Wyclef Jean Gründungsmitglied der Fugees. Ihre Hip-Hop-Band gewann zwei Grammy Awards und verkaufte mehrere Millionen Alben.

AFP/AP/dp

Source: welt.de