Polen vermutete russischen Geheimdienst hinter Sabotage von Zugstrecken
Als Verursacher der Sabotagen an Eisenbahngleisen in Polen wird von der Regierung der russische Geheimdienst vermutet. Mehrere US-Kampfflugzeuge vom Typ B-52 fliegen dieser Tage über Norddeutschland. Alle Entwicklungen im Liveticker.
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu einer Europareise aufgebrochen. In Paris schließt er eine Vereinbarung mit dem französischen Präsidenten.
Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:
13:31 Uhr – Chef der ukrainischen Nationalgarde: Brauchen mehr Innovationen
Die ukrainischen Truppen benötigen nach den Worten eines ranghohen Kommandeurs angesichts des bevorstehenden Winters mehr Drohnen und technologische Innovationen. Damit sollen die territorialen Gewinne Moskaus gestoppt werden, sagt der Chef der Nationalgarde, Olexandr Piwnenko, der Nachrichtenagentur Reuters. Russland habe weiterhin einen personellen Vorteil. In wichtigen Kampfgebieten herrsche bei Drohnen jedoch ein Gleichstand zwischen Kiew und Moskau.
12:41 Uhr – Polen vermutete russischen Geheimdienst hinter Sabotage von Eisenbahnstrecke
Polen vermutet, dass der russische Geheimdienst hinter Sabotageakten an polnischen Eisenbahnstrecken steckt. Die Behörden seien derzeit dabei, Beweise zu sichern, Informationen zu sammeln und bislang vorliegende Informationen zu überprüfen, sagt ein Sprecher des polnischen Ministers für Sonderdienste vor der Presse. „Sie wissen, dass diejenigen, die (die Sabotage) in Auftrag gegeben haben – und alles deutet darauf hin, dass es sich um russische Geheimdienste handelt – sehr gerne wissen würden, in welche Richtung die von der Polizei und den inneren Sicherheitsbehörden durchgeführten Ermittlungen gehen“, sagt er.
11:42 Uhr – Klingbeil: Haben mit China keinen Konsens zum Ukraine-Kriege
Deutschland und China ziehen in der Russland-Politik nicht an einem Strang. Vize-Kanzler Lars Klingbeil sagt in Peking, er habe sich mit der chinesischen Regierung über den russischen Angriff auf die Ukraine ausgetauscht. „Man kommt dort nicht zwingend zu einer gemeinsamen Position.“ Er habe die Erwartung deutlich gemacht, dass China seinen Einfluss auf Russland geltend machen müsse, um den Krieg zu stoppen.
10:40 Uhr – Kreml: Russland nimmt nicht an Gesprächen in Istanbul teil
Russland wird nicht an den für Mittwoch geplanten Ukraine-Gesprächen in Istanbul teilnehmen. Dies teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Wladimir Putin sei allerdings offen für Gespräche mit den USA und der Türkei über die Ergebnisse der Beratungen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow.
10:05 Uhr – Insider: Auch US-Gesandter Witkoff nimmt an Gesprächen in Istanbul teil
An den geplanten Gesprächen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj am Mittwoch in der Türkei soll auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff teilnehmen. Dies verlautete aus türkischen Regierungskreisen. Selenskyj hatte zuvor angekündigt, nach seinem Besuch in Spanien am Dienstag in die Türkei zu reisen. Die Ukraine bereite sich darauf vor, die Verhandlungen für eine Beendigung des Krieges neu zu beleben, sagte Selenskyj. Dazu habe man Lösungen entwickelt, die das Land seinen Partnern vorschlagen wolle. Auch arbeite man daran, den Austausch von Kriegsgefangenen wieder aufzunehmen. Die Türkei war wiederholt Gastgeber von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland.
08:30 Uhr – Selenskyj reist am Mittwoch in die Türkei
Wolodymyr Selenskyj will am Mittwoch in die Türkei reisen. „Wir bereiten die Wiederaufnahme der Verhandlungen vor und haben Lösungen erarbeitet, die wir unseren Partnern vorschlagen werden“, sagt Selenskyj. Höchste Priorität habe es für die Ukraine, alles zu tun, um ein Ende des Kriegs herbeizuführen.
07:03 Uhr – USA lassen B-52-Bomber über Deutschland fliegen
Die USA haben erstmals wieder Langstreckenbomber zu Manövern über der Ostsee entsandt. Seit Mittwoch fliegt die US-Luftwaffe einem Bericht der „Kieler Nachrichten“ zufolge mit B-52-Langstreckenbombern über Norddeutschland. Die Einsätze sind Teil einer laufenden Nato-Operation und sollen vor allem der Abschreckung dienen.
Wie die Nato mitteilte, waren mehrere Maschinen bereits am 8. November auf dem Luftwaffenstützpunkt Morón in Spanien eingetroffen, um an gemeinsamen Trainingsmissionen teilzunehmen. „Von Morón aus werden die Flugzeuge Trainingsflüge in ganz Europa durchführen und so Abschreckungs- und Verteidigungsoperationen entlang der Nato-Ostflanke und im hohen Norden unterstützen“, erklärte die Nato.
05:26 Uhr – Kallas geht von 28.000 gefallenen russischen Soldaten allein im November 2025
Die EU-Außenbeauftrage Kaja Kallas ist zuversichtlich, dass Putin den Ukrainekrieg in absehbarer Zeit aufgeben muss, weil Russland den Kampf, wer länger durchhält, verliert. Der Krieg „wird enden, wenn einer Seite die Mittel ausgehen. Wir müssen sicherstellen, dass das Russland ist“, sagte Kallas dem „Tagesspiegel“.
Kallas geht von hohen russischen Verlusten im Ukrainekrieg aus. „Im September sind 15.000 gefallen, im Oktober 25.000, im November 28.000“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Putin sind die menschlichen Opfer egal, das ist schockierend. Aber die Kosten für Russland steigen gewaltig.“ Russland veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zu Verlusten und Toten im Ukrainekrieg.
Montag, 17. November
19:00 Uhr – Russischer Angriff auf Ukraine trifft türkischen LNG-Tanker
Durch einen russischen Luftangriff auf den ukrainischen Donauhafen Ismajil ist ein Brand auf einem türkischen Tankschiff für Flüssigerdgas (LNG) ausgebrochen. Das ukrainische Ministerium für regionale Entwicklung in Kiew teilte mit, die Pumpvorrichtung auf dem Tanker sei getroffen worden. Die 16 Mann starke Besatzung der „Orinda“ wurde nach türkischen Medienberichten von Bord gebracht.
15:14 Uhr – Moskau wirft Pistorius „kriegsbefürwortende Rhetorik“ vor
Der Kreml kritisiert erneut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für Äußerungen über einen möglichen russischen Angriff auf ein Nato-Mitglied. „In Russland gibt es keine Anhänger jedweder Konfrontation mit der Nato“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Er reagierte damit auf ein Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Pistorius, in dem dieser sagte, ein Angriff Russlands auf ein Nato-Land im Osten sei 2029 denkbar. „Eine solche militaristische und kriegsbefürwortende Rhetorik ist immer häufiger aus den europäischen Hauptstädten zu hören“, sagte Peskow. Er betonte auch, dass Russland Schritte ergreife, um seine eigenen Interessen zu schützen.
Pistorius hatte in dem am Samstag veröffentlichten Interview gesagt, dass Russland nach Wiederherstellung seiner Streitkräfte „in der Lage wäre, einen Angriff auf ein Nato-Mitgliedsland im Osten zu führen. Wir haben immer gesagt, das könnte ab 2029 der Fall sein. Jetzt gibt es allerdings andere, die sagen, dies sei schon ab 2028 denkbar, und manche Militärhistoriker meinen sogar, wir hätten schon den letzten Sommer im Frieden gehabt.“ Russland weist solche Warnungen immer wieder zurück. Pistorius sagte auch, dass die Nato sich wehren könne. „Sie hat ein beachtliches Abschreckungspotential. Konventionell, aber natürlich auch nuklear.“
13:40 Uhr – Russland setzt ehemaligen Ministerpräsidenten auf Terror-Liste
Die russische Finanzaufsicht setzt den ehemaligen Regierungschef Michael Kasynow sowie den führenden Ökonomen Sergej Guriew auf die Terror-Liste. Kasynow war unter Präsident Wladimir Putin Ministerpräsident und wurde im Februar 2004 entlassen. 2022 kritisierte er die Invasion der Ukraine. Ein Jahr später wurde der zum Oppositionellen gewandelte Kasynow von Behörden als ausländischer Agent eingestuft. Mittlerweile lebt ril. Auch Guriew lebt im Ausland, er ist Dekan der London Business School.
13:00 Uhr – Interfax: Betrieb an russischem Ölhafen läuft nach Angriff wieder
Der russische Schwarzmeerhafen Noworossijsk hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax den Öl-Umschlag wieder aufgenommen. Alle Vorgänge zur Annahme und zum Weitertransport von kasachischem Öl laufen demnach wieder. Der Betrieb war nach einem ukrainischen Angriff für zwei Tage ausgesetzt worden.
11:45 Uhr – Ukraine will 100 französische Rafale-Kampfjets kaufen
Die Ukraine will bei dem französischen Hersteller Dassault 100 Kampfjets vom Typ Rafale ordern. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron unterzeichneten in Paris eine Absichtserklärung. Sie umfasst zudem den geplanten Kauf moderner Flugabwehrsysteme vom Typ SAMP-T sowie von Radarsystemen und Drohnen. Das Rüstungsgeschäft soll sich demnach über rund zehn Jahre erstrecken.
11:30 Uhr – Polen: Anschlag auf Bahngleis sollte vermutlich Zug sprengen
Der Sprengstoffanschlag auf eine Bahnstrecke in Polen könnte nach Regierungsangaben einem Zug gegolten haben. „Die Explosion unweit der Ortschaft Mika hatte höchstwahrscheinlich zum Ziel, einen Zug von Warschau nach Deblin in die Luft zu sprengen“, sagte Polens Regierungschef Donald Tusk bei einem Besuch vor Ort. „Glücklicherweise ist es nicht zu einer Tragödie gekommen, aber die Sache ist sehr ernst.“
08:49 Uhr – Tote und Verletzte nach russischem Raketenangriff
Mindestens drei Menschen sind bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Balaklija in der ostukrainischen Region Charkiw getötet worden. Außerdem seien mindestens zehn Personen verletzt worden, teilte der Militärverwalter Witalij Karabanow bei Telegram mit. Das russische Militär habe die Stadt in der Nacht mit zwei Raketen attackiert.
In der gleichen Region wurde nach Angaben des Zivilschutzes zudem eine Person in der Siedlung Welykyj Burluk bei einem Drohnenangriff getötet. Ein weiterer sei verletzt worden.
07:04 – So viele Ukraine-Flüchtlinge wie seit zwei Jahren nicht mehr
Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine steigt in Berlin wieder an. Im Oktober wurden in der Hauptstadt so viele neue ukrainische Flüchtlinge registriert wie zuletzt vor zwei Jahren. Das geht aus aktuellen Zahlen des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) hervor, über die der „Tagesspiegel“ berichtet. Demnach kamen im vergangenen Monat 1304 Ukrainer nach Berlin. Zuletzt waren im Oktober 2023 mehr als 1300 Ankommende gezählt worden.
Aktuell habe man wieder „mit sehr stark erhöhten Zugangszahlen zu kämpfen“, sagte Integrationsstaatssekretär Max Landero (SPD) im zuständigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses. Vor allem viele junge Männer sollen unter den Ankommenden sein. Aufgrund „politischer Entscheidungen in der Ukraine“, die besagten, dass junge Männer jetzt auch ausreisen dürften, verzeichne man stark steigende Zahlen. „Da zeichnet sich ein Trend ab“, so Landero.
04:45 Uhr – Trump kündigt Sanktionen für Handel mit Russland an
Die Republikaner arbeiten nach den Worten von US-Präsident Donald Trump an einem Gesetzentwurf für Sanktionen gegen Länder, die mit Russland Handel betreiben. Jedes Land, das mit Russland Geschäfte mache, werde „sehr hart“ sanktioniert, sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) vor Reportern. „Sie könnten Iran zu dieser Liste hinzufügen“, so Trump weiter.
02:30 Uhr – Ukraine plant Abkommen mit Frankreich über Kampfflugzeuge und Luftabwehr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei einem Besuch in Paris am Montag ein Abkommen über die Lieferung von Luftabwehrsystemen, Kampfflugzeugen und Raketen besiegeln. Selenskyj sprach am Sonntag auf der Plattform X von einem „historischen Abkommen“, das die Luftverteidigung seines Landes erheblich stärken werde. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte im vergangenen Monat weitere Mirage-Kampfjets und Aster-30-Raketen zugesagt. Insidern zufolge könnte es bei dem Besuch auch um eine strategische Vereinbarung über die Lieferung von Rafale-Kampfjets gehen.
Sonntag, 16. November:
18:10 Uhr – Ukrainischer Außenminister bittet um Geld für Drohnen
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bittet die Unterstützer seines Landes im Abwehrkampf gegen Russland um Geld für die Drohnenproduktion. Kremlchef Putin werde den Krieg nur beenden, wenn zwei Faktoren einträten, schrieb er auf der Plattform X. Zum einen müsse Putin „die Illusion verlieren“, dass er noch auf dem Schlachtfeld gewinnen könne. Zum anderen müsse der Preis für die Fortführung des Kriegs den Preis für ein Ende des Kriegs übersteigen.
„Das moderne Rüstungsrennen dreht sich nicht um Atomwaffen, sondern um Millionen preiswerter Drohnen“, schrieb der Minister. „Wer die Produktion schneller hochfahren kann, wird den Frieden sichern.“ Dafür brauche die ukrainische Rüstungsindustrie Geld. „Wir können im nächsten Jahr bis zu 20 Millionen Drohnen herstellen, wenn wir eine ausreichende Finanzierung erhalten.“ Eine konkrete Summe nannte Sybiha nicht.
Sowohl Russland als auch die Ukraine setzen Drohnen in großen Stückzahlen ein. Genaue Produktionszahlen nennen die Kriegsparteien jedoch nicht.
14:20 Uhr – Zwei Orte erobert: Russland meldet Vormarsch in der Region Saporischschja
Russland hat nach eigenen Angaben bei seinem Vormarsch in der südostukrainischen Region Saporischschja die beiden Ortschaften Mala Tokmatschka und Riwnopillja eingenommen. Damit gerieten die südlichen Städte Huljajpole und Orichiw in Gefahr, Ziel russischer Zangenangriffe zu werden. Eine Stellungnahme der Ukraine lag vorerst nicht vor. Ziel des russischen Vorstoßes ist es, die Kontrolle über die gesamte Region Saporischschja zu erlangen.
Nach russischen Angaben kontrolliert Moskau etwa 75 Prozent der Region Saporischschja. Die Ukraine hält dort jedoch noch etwa 7000 Quadratkilometer, einschließlich der gleichnamigen Stadt Saporischschja mit einer Vorkriegsbevölkerung von über 700.000 Menschen.
14:12 Uhr – Selenskyj bestätigt Bemühungen um Gefangenenaustausch mit Russland
Wolodymyr Selenskyj bestätigt Bemühungen um eine Wiederaufnahme des Gefangenenaustauschs mit Russland. Seine Regierung zähle darauf, erklärte er auf der Plattform X. Um dies zu gewährleisten, gebe es derzeit viele Treffen, Verhandlungen und Telefonate.
dpa/AP/AFP/Reuters/saha/rct/cvb/coh/ll
Source: welt.de