Ukraine will 100 „Rafale“-Kampfjets von Frankreich kaufen
Die Ukraine will ihre Luftwaffe deutlich aufstocken. Bei seinem Besuch in Frankreich unterzeichnete Präsident Selenskyj eine Erklärung, die den Kauf von 100 „Rafale“-Jets vorsieht. Wie das finanziert werden soll, wurde nicht bekannt.
Die Ukraine möchte 100 französische Kampfjets vom Typ „Rafale“ ordern, um ihre Luftwaffe aufzurüsten. Das kündigte Präsident Wolodymyr Selenskyj während seines Besuchs in Frankreich an. Laut französischem Präsidialamt unterzeichneten er und der französische Präsident Emmanuel Macron eine Absichtserklärung zum Kauf der Kampfflugzeuge. Über Kaufpreis und Finanzierung wurde zunächst nichts bekannt.
In der Erklärung heißt es, die Ukraine prüfe die Möglichkeit des Kaufs französischer Rüstungsgüter. Die Vereinbarung umfasst demnach auch den geplanten Kauf moderner Luftabwehrsysteme vom Typ SAMP-T sowie von Radarsystemen und Drohnen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Das Rüstungsgeschäft soll sich demnach über rund zehn Jahre erstrecken.
Weitere Einzelheiten sollen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Präsidenten im Elysée-Palast bekanntgegeben werden. Macron schrieb auf X von einem „großen Tag“. Nach Bekanntwerden des „Rafale“-Geschäfts stiegen die Aktien des Herstellers Dassault um rund fünf Prozent.
Auch „Mirage“-Jets will Frankreich liefern
Selenskyj hält sich derzeit zum neunten Mal seit Beginn des russischen Großangriffs auf die Ukraine im Februar 2022 in Frankreich auf. Die heutigen Gespräche sollen der Stärkung der ukrainischen Verteidigung angesichts des bevorstehenden Winters dienen.
Bereits am Sonntag hatte er angekündigt, bei seiner Paris-Reise gehe es um ein historisches Abkommen mit Frankreich. Der Einsatz der modernen Kampfjets würde angesichts der anspruchsvollen Ausbildung der Piloten allerdings einige Zeit dauern.
Macron hatte im vergangenen Monat zugesagt, weitere Kampfflugzeuge vom Typ „Mirage“ sowie eine neue Lieferung von „Aster“-30-Raketen für die Luftabwehrsysteme SAMP/T anzubieten, die die Ukraine bereits einsetzt. Das Ziel sei, „die französische Exzellenz in der Rüstungsindustrie in den Dienst der ukrainischen Verteidigung zu stellen“, hieß es aus Macrons Büro vor dem Besuch.
Ähnlicher Deal mit Schweden geschlossen
Macron hatte Selenskyj am Vormittag auf dem Luftwaffenstützpunkt Villacoublay nahe Paris in Empfang genommen. Dort nahmen die beiden Staatschefs die „Rafale“-Kampfflugzeuge, das Luftabwehrsystem SAMP-T sowie mehrere Drohnensysteme in Augenschein.
Erst Ende Oktober hatte Selenskyj in Schweden eine ähnliche Absichtserklärung über den künftigen Kauf von bis zu 150 schwedischen Kampfjets des Typs „Gripen“ unterzeichnet. Die Ukraine will so eine Luftflotte von mindestens 250 modernen Jets aufbauen. Jedoch ist die Finanzierung dieser Milliardenkäufe komplett ungeklärt.
Source: tagesschau.de