US-Razzien : US-Einwanderungsbehörden weiten Razzien hinaus Charlotte aus

Die US-Bundesbehörden
haben ihre Razzien gegen Einwanderer auf die nächste Großstadt ausgeweitet. Für den Einsatz in Charlotte in North Carolina machte das Heimatschutzministerium (DHS) am Samstag den Bundesstaat im Süden des Landes verantwortlich. North Carolina sei fast 1400 sogenannten Anfragen von
Einwanderungsbeamten nicht nachgekommen, Verdächtige bis zu 48 Stunden über den
Zeitpunkt ihrer geplanten Entlassung hinaus festzuhalten.
Einzelheiten zu dem Einsatz, etwa zur Zahl der beteiligten
Beamten oder der Festgenommenen, nannte das Heimatschutzministerium zunächst
nicht.

„Wir schicken verstärkt Einsatzkräfte des DHS nach
Charlotte, um die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten und
Bedrohungen für die öffentliche Sicherheit zu beseitigen“, sagte
DHS-Sprecherin Tricia McLaughlin. „Es gab zu viele Opfer von
kriminellen illegalen Ausländern.“ Das Büro des Gouverneurs von
North Carolina und die Polizeibehörde von Charlotte-Mecklenburg
reagierten zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Örtliche Polizei nimmt nicht an Razzien teil

Charlotte mit mehr als 800.000 Einwohnern ist die größte Stadt in North Carolina. Die Bürgermeisterin, die Demokratin Vi Lyles,
und die Stadträte forderten die Menschen am Samstag auf, sich an
Hilfsstellen zu wenden. Die örtliche Polizei nehme an den
Razzien des Bundes nicht teil, hieß es. Die Razzien lösten in
Charlotte Angst und Unsicherheit aus, da bei ähnlichen Einsätzen
in anderen Städten auch Menschen ohne Vorstrafen festgenommen
worden seien. 

Die demokratische Kongressabgeordnete Alma Adams
hatte sich bereits am Donnerstag „äußerst besorgt“ über den
bevorstehenden Einsatz gezeigt. Ein Beamter des
US-Grenzschutzes, Gregory Bovino, antwortete ihr auf der
Plattform X, sie und der Gouverneur von North Carolina „sollten
den Unterschied zwischen einem illegalen Ausländer und einem
Einwanderer kennen“.

US-Präsident Donald Trump setzt auf verstärkte Festnahmen von
Einwanderern in von Demokraten geführten Städten. In den
vergangenen Monaten gab es bereits größere Aktionen in Chicago,
Los Angeles und Washington. Seit Trumps Amtsantritt hat die
Einwanderungs- und Zollbehörde ICE die Zahl ihrer
Festhalteersuchen, sogenannter Detainers, deutlich erhöht.