Martin Hikel: „Ich kann die Sonnenallee noch entlanglaufen“

Es hat praktische Gründe, dass Martin Hikel an diesem
Freitagmorgen ausgerechnet im Schloss Britz zum Interview bittet, einem musealen
Kleinod auf halber Strecke zwischen Stadtgrenze und Altbauvierteln. Hikel, aktuell
noch Bürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln, wohnt in der Nähe und ist in
der vergangenen Woche zum zweiten Mal Vater geworden – kurze Wege sind also
erwünscht. Aber natürlich sind wir hier, am Rand, auch gleich mittendrin: im
Flügelstreit der Neuköllner SPD
. Hier die Vorstadt, eher strukturkonservativ
und alteingesessen deutsch, aus der starke Führungsfiguren wie Heinz
Buschkowsky, Franziska Giffey und zuletzt eben Martin Hikel stammen. Dort die
Innenstadt mit ihrem Mix aus eher Jüngeren, Zugezogenen und Migrantinnen, die in der
Neuköllner SPD mehr mitreden wollen und gerade wohl den Rückzug Hikels mit nur 39
Jahren bewirkt haben. Vor Interviewbeginn werden noch ein paar Grüße
ausgerichtet, Interviewer und Interviewter sowie ihre Familien begegnen sich
gelegentlich im Stadtteil. Dann geht es auch schon los.