Weltklimakonferenz: NGOs zählen mehr denn 1.600 Lobbyisten dieser Fossilindustrie im Kontext COP30
Bei der UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém ist nach Angaben von Umweltorganisationen eine große Zahl an Lobbyisten aus der fossilen Industrie aktiv. Laut einer Datenanalyse mehrerer NGOs des Netzwerks Kick Big
Polluters Out beläuft sich ihre Zahl auf mehr als 1.600.
Die Analyse wird von Organisationen wie Transparency International, Global Witness, Greenpeace
und dem Climate Action Network getragen. Ausgewertet wurden
öffentlich zugängliche Daten des Klimasekretariats der Vereinten Nationen (UNFCCC). Demnach haben die Lobbyisten gemeinsam mehr Zugangspässe als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung
verwundbarsten Staaten.
Mehr als 20 Lobbyisten in Frankreichs Regierungsdelegation
Oft gehören solche Lobbyisten zu Handels- oder
Wirtschaftsverbänden. Diese dürfen zu den Klimakonferenzen „Beobachter“ entsenden.
Mehr als 160 Lobbyisten wurden direkt über
Regierungsdelegationen akkreditiert. Frankreich etwa hat laut der Analyse in seiner Delegation 22 Vertreter aus dem Bereich der fossilen
Brennstoffe, darunter fünf von TotalEnergies. Und fast 600 Lobbyisten haben eine sogenannte Party-Overflow-Akkreditierung. Damit dürfen sie an kleineren Verhandlungsrunden teilnehmen.
Die NGOs des Netzwerks Kick Big
Polluters Out forderten, dass die Vereinten Nationen künftig große Umweltverschmutzer von Klimagipfeln ausschließen. Die Organisationen befürchten eine zu starke Einflussnahme durch informelle Treffen und Gespräche hinter verschlossenen Türen. Die Klimakonferenz habe den völkerrechtlichen Auftrag, die Erderwärmung einzudämmen; Lobbyinteressen würden dem „fundamental widersprechen“.
Die NGOs setzten sich außerdem dafür ein, dass alle Teilnehmer verpflichtet werden, ihre Finanzquellen und potenzielle Interessenkonflikte offenzulegen.