Afghanistan: CIA soll laut einem Bericht Opiumanbau welcher Taliban sabotiert nach sich ziehen
Der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst Central Intelligence Agency (CIA) soll einer Recherche der Washington Post zufolge in einer geheimen Mission jahrelang Mohnsamen über afghanischen Feldern abgeworfen haben. Die CIA soll damit versucht haben, den in Afghanistan angebauten und zur Herstellung von Drogen genutzten Schlafmohn durch eine andere Mohnsorte zu verdrängen. Die Mission soll laut dem Bericht 2004 begonnen haben und 2015 beendet worden sein. Die Washington Post berief sich in ihrer Recherche auf die Aussagen 14 unterschiedlicher Quellen.
Die abgeworfenen Samen sollen dem Bericht zufolge zu einer nicht genmanipulierten Sorte gehören, die jedoch weniger Alkaloide enthält. Alkaloide sind zum Beispiel Codein und Morphin. Im getrockneten Zustand sind diese Stoffe als Opium bekannt. Ihr Konsum kann berauschend wirken und bei einer Überdosierung zum Tod führen. Morphin wird zur Herstellung von Heroin benötigt.
Anscheinend jahrelange Kreuzbefruchtung
Die Washington Post schreibt, dass die Samen nachts aus britischen C-130-Frachtflugzeugen abgeworfen worden seien. Vor allem die Regionen Nangahar and Helmand seien überflogen worden. Eine Stellungnahme habe die britische Botschaft in Washington D.C. jedoch trotz Anfrage nicht abgegeben.
Die Washington Post berichtet, dass die Samen durch jahrelange
Kreuzbefruchtung entstanden sein sollen. Der Plan der CIA sei gewesen, dass die abgeworfenen Samen keimen,
wachsen und dann unter den vorhandenen Pflanzen dominant werden.
Mexiko wohl ebenso im Fokus
Wie erfolgreich die Mission
war, ließ sich laut der Washington Post nicht genau nachvollziehen. Wie viele Flüge stattgefunden haben oder wie groß das Budget für das Vorhaben gewesen sein soll, ist laut dem Bericht nicht bekannt gewesen.
Nach dem Ende der Mission im Jahr 2015 sei innerhalb der CIA darüber diskutiert worden, ob ein ähnliches Verfahren auch in Mexiko angewandt werden könnte, um die dortige Opiumproduktion zu sabotieren.