Krieg im Sudan: Johann Wadephul drängt hinauf Waffenstillstand im Sudan
Eine Gruppe hochrangiger Außenminister und Regierungsvertreter haben ein Ende der Kämpfe im Sudan gefordert. „Wir rufen die Konfliktparteien auf, einem Waffenstillstand und einer dreimonatigen humanitären Waffenruhe zuzustimmen“, heißt es in einer vom Auswärtigen Amt veröffentlichten Erklärung.
Man verurteile die „systematische und fortgesetzte Gewalt gegen Zivilistinnen und Zivilisten im Sudan„, teilten die Staaten in einer weiteren Mitteilung mit. Zu den Unterzeichnern gehören neben Vertretern aus Australien, Island, Kanada, Norwegen, dem Vereinigten Königreich und zehn EU-Mitgliedstaaten auch der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU).
„Abscheuliche Verletzungen des Völkerrechts“
„Die gezielten Angriffe auf Zivilpersonen, ethnisch motivierte
Massentötungen, konfliktbezogene sexuelle Gewalt, Aushungern als Mittel
der Kriegsführung und die Behinderung des humanitären Zugangs“ bezeichneten die Unterzeichner als „abscheuliche Verletzungen“ des humanitären Völkerrechts. Sollten diese Taten nachgewiesen werden, handele es sich um Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit nach dem
Völkerrecht, hieß es.
Die Erklärung bezieht sich vor allem auf Berichte der Einnahme Al-Faschirs durch die Rapid Support Forces (RSF) sowie über die Eskalation des Konflikts in ganz Norddafur und in der
Region Kordofan. Besorgt zeigten sich Wadephul und seine Amtskolleginnen und -kollegen auch über die Versuche, das Land zu teilen.
Aus Al-Faschir geflohene Frauen berichten nach
der Einnahme durch die RSF zudem von Tötungen, systematischer Vergewaltigung
und dem Verschwinden ihrer Kinder. Das teilte die UN-Frauenorganisation
mit.
Humanitäre Einsätze „kurz vor dem Zusammenbruch“
Die Internationale Organisation für Migration hat zudem rasche Hilfe für die Bevölkerung im Sudan gefordert. „Trotz des steigenden Bedarfs stehen humanitäre Einsätze jetzt kurz vor dem Zusammenbruch“, hieß es. „Die Lagerhäuser sind fast leer, Hilfskonvois sind erheblichen Sicherheitsrisiken ausgesetzt, und Zugangsbeschränkungen verhindern weiterhin die Lieferung ausreichender Hilfsgüter.“
Der Fall von Al-Faschir Ende Oktober hat die Kontrolle der RSF über die Region Darfur in ihrem zweieinhalbjährigen Krieg mit der sudanesischen Armee gefestigt. Menschen, die aus der Stadt fliehen, berichteten von Schüssen auf Zivilisten und Drohnenangriffen.