Die Zahl der Mieter in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren laut einer Studie um drei Millionen gestiegen. Deutschland bleibe damit „Mieterland Nummer 1 in Europa“, hieß es in der Erhebung „Bezahlbarkeit von Mieten 2025“ des Eigentümerverbandes Haus & Grund. 2024 lebten demnach mehr als 52,8 Prozent der Bevölkerung zur Miete. Das sind etwa 44 Millionen Menschen in mehr als 20 Millionen Haushalten.
Davon seien sechs Millionen Mieter (13,2 Prozent) im Jahr 2024 durch hohe Wohnkosten extrem belastet. Mehr als 12,8 Millionen Mieter (29 Prozent) haben den Angaben nach Angst, sich ihre Wohnung in Zukunft nicht mehr leisten zu können. Sieben Millionen (16 Prozent) befürchten, ihre Wohnung zu verlieren.
Finanzielle Belastung steigt bei Umzug
Den Angaben nach droht die finanzielle Belastung für Mieterinnen und Mieter vor allem bei einem Umzug zu steigen. Bestandsmieten fielen in Deutschland moderat aus, die Angebotsmieten bei Neuvermietungen seien Mieten aber signifikant höher. Dies verringere die Umzugsmobilität vieler Haushalte und verstärke den Effekt, trotz veränderter Lebensumstände in bestehenden Mietverhältnissen zu bleiben. In der Folge wiederum werde die Lücke zwischen Bestands- und Angebotsmieten gefestigt.
Familien wenden den Angaben nach für die Miete rund 14,2 Prozent ihres Einkommens auf. Bei Alleinlebenden sind es etwa 19,6 Prozent. Nach einem Umzug zahlen Familien im Schnitt 19,4 Prozent ihres Einkommens für die neu angemietete Wohnung und Alleinlebende 26,3 Prozent.
Studie stellt großes Gefälle zwischen Stadt und Land fest
„Wohnen wird für immer mehr Menschen zum Armutsrisiko“, teilte DMB-Präsidentin Melanie Weber-Moritz mit. Die Wohnungskrise betreffe nicht nur die Ärmsten, sondern auch die breite Mitte der Gesellschaft.
Für die Studie verglich der Eigentümerverband die Entwicklung von Einkommen und Mieten und untersuchte für 400 Regionen die Mietkostenbelastung von Familien und Alleinlebenden. Dabei stellte der Verband vor allem ein Stadt-Land-Gefälle fest.
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