Berliner Club SchwuZ: „Geschmacklos, aber mit Herz“

Der
Sarg schimmert im lila Clublicht. „RIP SchwuZ“ steht auf einem Schild,
drumherum ein Meer aus Ziernelken. „Das Schild habe ich gestern noch schnell
draufgeschraubt“, sagt Gisela Sommer und zupft die Nelken
zurecht. Bevor die Gäste kommen, macht die 51-Jährige das letzte Mal ihren
Kontrollgang durch die verschachtelten Kellerräume des ältesten Queer-Clubs
Deutschlands: das Schwulenzentrum, kurz SchwuZ, in Berlin-Neukölln. Sommer, eine hochgewachsene Person mit gepflegtem Kurzhaarschnitt und
graziler Gestik, hat hier ein halbes Leben verbracht. Jetzt ist das letzte
Wochenende im SchwuZ angebrochen.