„Vergessen Sie Ihre Stichschutzweste nicht“ – Plakatwerbung in Großbritannien sorgt zum Besten von Eklat

Der britische Komiker Ricky Gervais weckt mit einer Werbekampagne für den Wodka-Hersteller „Dutch Barn“ Aufsehen. Seine Plakate mit Anspielungen auf Londons Sicherheitslage sollen laut Gervais von der Stadtverwaltung abgelehnt worden sein – die Verkehrsbehörde bestreitet das.

Der britische Komiker Ricky Gervais hat mit einer Reihe von Werbeplakaten für den Wodka-Hersteller „Dutch Barn“ für Schlagzeilen gesorgt. Gervais behaupte, die Motive seien von der Londoner Stadtverwaltung unter Bürgermeister Sadiq Khan abgelehnt worden und dürften darum nicht gezeigt werden.

Die Plakate zeigen Gervais mit einem Glas Wodka und provokanten Slogans wie „Welcome to London – Don’t forget your stab vest“ („Willkommen in London – Vergessen Sie Ihre Stichschutzweste nicht“) oder „Enjoy life – you’ll be dead soon“ („Genieß das Leben – du bist bald tot“). Auch ein Spruch über Londons U-Bahn-Fahrer („Your tube driver’s favourite drink in the morning“) gehört dazu.

Auf der Plattform X postete er die Entwürfe selbst und schrieb dazu ironisch „Back to the drawing board“ („Zurück zum Zeichentisch“). Seine Fans reagierten begeistert und rätselten, warum die Motive überhaupt abgelehnt wurden. „Ich sehe das Problem nicht. Warum lehnen sie die ständig ab?“, fragte ein Nutzer. Gervais antwortete lakonisch: „Not sure“ – „Keine Ahnung“.

Das Verkehrsunternehmen Transport for London (TfL) allerdings widerspricht dieser Darstellung. Das Unternehmen behauptet einem Medienbericht zufolge, die Werbung in Teilen zuvor gar nicht gesehen zu haben. Zumindest nicht die Entwürfe, die auf die Messerkriminalität abzielen und den Slogan verbreiten: „Willkommen in London. Vergessen Sie Ihre Stichschutzweste nicht.“

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Gegenüber dem britischen Magazin „Metro“ erklärte das Unternehmen: „Diese Anzeigen wurden weder TfL noch deren Werbepartnern zur Prüfung vorgelegt. Alternative Werbemittel für Dutch Barn wurden akzeptiert und werden in unserem Netzwerk ausgestrahlt.“

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Zu dem Vorschlag mit dem Spruch: „Eines Tages wirst du für immer unter der Erde sein“ sagte ein TfL-Sprecher laut „Metro“: „Dieser Vorschlag wurde mit der Begründung abgelehnt, dass er so ausgelegt werden könnte, als ob man, weil das Leben kurz sei, genauso gut trinken könne, möglicherweise sogar übermäßig.“

Ermittlungen in London laufen weiter

In London laufen derweil nach dem Messerangriff in einem Zug nahe der englischen Stadt Huntingdon die Ermittlungen weiter. Im Fokus steht die Frage nach dem Motiv hinter der Messerattacke in der Grafschaft Cambridgeshire. Medienberichten zufolge soll in den kommenden Tagen vor allem an Bahnhöfen das Polizeiaufgebot erhöht werden.

Der Angriff ereignete sich am Samstagabend auf der stark frequentierten Zugstrecke zwischen Doncaster in Nordengland und dem Londoner Bahnhof King’s Cross. Zehn Menschen wurden verletzt. Tatverdächtig ist ein 32-Jähriger aus der englischen Stadt Peterborough. Der British Transport Police zufolge war er dort auch in den Zug gestiegen, am Tatort wurde ein Messer sichergestellt.

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Source: welt.de