Steuerschätzung: Nur einer freut sich nicht

Der Plan von Lars Klingbeil geht in etwa so: Der Bund
investiert Milliarden in die deutsche Infrastruktur. Die Investitionen bringen
zusätzliches Wirtschaftswachstum. Die Steuereinnahmen steigen. Glaubt man der Prognose
der Steuerschätzer, könnte die Wette tatsächlich aufgehen. Nur ausgerechnet der Finanzminister scheint sich darüber nicht wirklich zu freuen, als er an
diesem Donnerstag die Ergebnisse der Steuerschätzung vorstellt. 

Demnach steigen die staatlichen Steuereinnahmen in den
kommenden Jahren stärker als erwartet. Bis 2029 können Bund, Länder und Kommunen
der Schätzung zufolge mit Mehreinnahmen von 33,6 Milliarden Euro rechnen. Klingbeil könnte das nun als Erfolg feiern, als Bestätigung für die Regierungspolitik. Doch als der SPD-Politiker im Bundesfinanzministerium vor die
Presse tritt, ist er bemüht, bloß keine Euphorie aufkommen zu lassen.