Aktientausch beginnt: Der Aktientausch beginnt

Biontech hat sein öffentliches Umtausch­angebot für die geplante Übernahme des Rivalen Curevac gestartet. Die Annahmefrist läuft voraussichtlich bis zum 3. Dezember, wie der Mainzer Biotechkonzern am Mittwoch mitteilte. Vorstand und Aufsichtsrat von Curevac empfehlen die Annahme des Angebots. Wichtige Großaktionäre, die zusammen mehr als 57 Prozent der Anteile halten, haben sich demnach schon vertraglich zur Andienung ihrer Aktien verpflichtet – darunter die Beteiligungsgesellschaft Dievini von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp sowie die staatliche Förderbank KfW.

Mit der im Juni angekündigten Übernahme für insgesamt rund 1,25 Milliarden Dollar will Biontech seine Strategie im Bereich der Krebsforschung vorantreiben. Der Zusammenschluss soll die mRNA-Kompetenzen beider Unternehmen bündeln und die Entwicklung neuer Therapien beschleunigen. Curevac-Aktionäre können ihre Anteile in sogenannte American Depository Shares (ADS) von Biontech zu einem Wert von etwa 5,46 Dollar je Curevac-Aktie umtauschen. Der endgültige Wert soll fünf Tage vor dem geplanten Auslaufen des Umtauschangebots am 3. Dezember festgelegt werden. Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme schon freigegeben.

Biontech und Curevac lieferten sich einst einen Wettlauf bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Während Biontech erfolgreich war und Milli­arden verdiente, war es Curevac nicht. Eine Bedingung für das Übernahmeangebot ist eine Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent.

Der Biontech-Börsengang in New York diente Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der vergangenen Woche als Mahnmal dafür, dass es in Europa einen Börsenplatz für den Kapitalbedarf solcher Unternehmen brauche. Die Tübinger Curevac und die Mainzer Biontech hatten in Deutschland jeweils nicht genug Geldgeber gefunden und waren in New York an die Börse gegangen. Der Biontech-Kurs hatte sich von kaum mehr als zwölf Dollar im Jahr 2019 auf mehr als 400 Dollar erhöht, war dann aber deutlich zurückgefallen und wird heute mit rund 107 Dollar je Aktie und damit gut 25 Milliarden Dollar für das gesamte Unternehmen bewertet. Curevac, an der sich auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für den deutschen Staat mit 300 Millionen Euro beteiligte, war in der Spitze, als das Rennen um den besten Impfstoff noch offen schien, auf Kurse von bis zu 136 Dollar geklettert, dann jedoch bis auf 2,30 Dollar zurückgefallen und notiert nun stabil auf den gebotenen gut fünf Dollar je Aktie.

Source: faz.net