Store des Tages Herbst 2025: Polène treibt Expansion in Deutschland voraus

Geschwungene Wände treffen auf dunkles Holz und Warenträger aus Lederabfällen im neuen Store in Hamburg.

Sie sind für ihre Ledertaschen bekannt und für ihre besonderen Stores. Jetzt hat die französische Lederwarenmarke Polène ihre erste deutsche Boutique eröffnet. Inmitten der Hamburger Neustadt, unweit der Alster verbindet der Store auf 300m² das charakteristische Designhandwerk des Hauses mit der maritimen Identität der Stadt.

Gestaltet wurde der Raum von der renommierten Agentur Snøhetta, die erstmals mit Polène zusammenarbeitete. Das Ergebnis ist ein architektonisches Statement zwischen nordischer Klarheit und französischer Eleganz: Geschwungene Holztische kontrastieren mit einem Boden aus Backstein und Säulen aus Cortenstahl, während in die Wände eingelassene Regale wie von Wasser geformte Kanäle wirken. Diese Verbindung von Struktur und Sinnlichkeit schafft ein Ambiente, das sowohl visuell als auch haptisch berührt.

Store des Tages Herbst 2025: Polène in Hamburg

Ein zentrales Element ist die nachhaltige Nutzung von Materialien – ein Markenzeichen des Hauses. 488 Kilogramm Lederreste aus den Archiven wurden für die Kassentheke und verschiedene Möbel wiederverwertet. Das Material stammt aus den spanischen Ateliers in Ubrique, wo Polène seine Taschen fertigt. Für Hamburg entwickelte der deutsche Designer Simon Stanislawski zudem ein skulpturales Sofa, das mit optischen Täuschungen spielt und die Grenzen zwischen Leder, Stein und Textil verschwimmen lässt. Zunächst sieht es aus wie ein fester Werkstoff, aber setzt man sich darauf, entpuppt es sich als weicher Schaumstoff mit extrem softer Haptik. 

Ein Highlight der Boutique ist der Raum, der der Leder-Handwerkskunst gewidmet ist – eine Mischung aus Werkstatt, Galerie und Labor, die den Blick auf den Kanal öffnet. Hier zeigt Polène den Weg des Leders von der Rohhaut bis zur fertigen Tasche. Zwischen Walke, Förderer und Flexometer entsteht ein multisensorisches Erlebnis, das den Rhythmus der Elbe aufgreift und die pulsierende Bewegung des Handwerks sichtbar und hörbar macht.