US-Hilfen z. Hd. Argentinien: Trump stützt „sehr guten Freund“ Milei mit vielen Dollars

Die amerikanische Regierung hat außergewöhnlich umfangreiche Finanzhilfen für die argentinische Regierung in Aussicht gestellt, um den Reformkurs des argentinischen Präsidenten Javier Milei abzusichern und die Wahlchancen seiner Partei im Oktober zu erhöhen. Die Zusagen wurden in einem Treffen zwischen Präsident Donald Trump, Argentiniens Präsident und US-Finanzminister Scott Bessent in New York abgesegnet.
Trump hatte dabei Milei „volle Rückendeckung“ zugesagt und für dessen Wiederwahl geworben. „Javier Milei ist ein sehr guter Freund, Kämpfer und Gewinner, und er hat meine vollständige und totale Unterstützung für seine Wiederwahl zum Präsidenten“, verbreitete Trump in dem Netzwerk Truth Social.
Das US-Finanzministerium steht bereit, argentinische Dollar-Anleihen zu kaufen, um der Regierung nötige Devisen zu verschaffen, wenn dies nötig werde, führte Bessent aus. Zudem sei man vorbereitet, umfangreiche Stand-by-Kredite zu gewähren. Dabei handelt es sich um bereitgestellte, aber zunächst ungenutzte Kreditlinien, die Argentinien kurzfristig beanspruchen kann, um seine Devisenliquidität zu erhöhen. Überdies verhandelt das Finanzministerium derzeit mit argentinischen Stellen über eine Swap-Linie in Höhe von 20 Milliarden Dollar für die argentinische Zentralbank.
US-Unternehmen sollen bei positiven Wahlausgang investieren
Das ist eine weitere Maßnahme, der argentinischen Regierung Dollar-Liquidität zu verschaffen. Eine Swap-Linie ist gewöhnlich eine Vereinbarung zwischen zwei Zentralbanken, sich gegenseitig kurzfristig Währung zu leihen – mit fester Rückabwicklung zu einem vorab festgelegten Wechselkurs. Schließlich ist die US-Regierung bereit, Staatsanleihen am Primär- und am Sekundärmarkt zu erwerben. Die ungewöhnliche Intervention hilft Argentinien, die Finanzierungskosten zu senken.
Bessent sagte, er stehe mit zahlreichen US-Unternehmen in Kontakt, „die beabsichtigen, bei einem positiven Wahlausgang substanzielle ausländische Direktinvestitionen in mehreren Sektoren in Argentinien zu tätigen.“ Unmittelbar nach der Wahl würden die amerikanische und die argentinische Regierung gemeinsam an Plänen arbeiten, die Hauptschuld zu tilgen.
Argentinien steht beim Internationalen Währungsfonds (IWF) aktuell mit 42 Milliarden Dollar in der Schuld. Das aktuelle IWF-Programm, das im April gewährt wurde, ist 20 Milliarden Dollar schwer. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa lobte die Hilfszusagen aus den USA. Hilfe kommt auch von der Weltbank: Sie will in den kommenden Monaten bis zu 4 Milliarden Dollar bereitstellen, um den Reformkurs des Landes und dessen Agenda für langfristiges Wachstum zu unterstützen.
Der argentinische Aktienmarkt und der Peso waren abgestürzt, nachdem die Partei von Präsident Javier Milei in diesem Monat eine wichtige Regionalwahl verloren hatte. Die Abstimmung galt als Lackmustest vor den Parlamentswahlen im Oktober.
Source: faz.net