Lieferketten: EU-Kommission schlägt erneuten Aufschub von Gesetz gegen Abholzung vor

Nach einem Vorschlag der Europäischen Kommission könnte ein umstrittenes EU-Gesetz gegen Abholzung zum zweiten Mal verschoben werden. EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall schlug in Brüssel vor, das Gesetz solle Ende des kommenden Jahres greifen – ein Jahr später als bislang geplant. Bis zur neuen Frist könnten die Vorgaben für Unternehmen abgeschwächt werden. Die 27 EU-Mitgliedsländer sowie das Europaparlament müssen über den Aufschub verhandeln.

Als Grund für die aktuelle Verschiebung nannte Roswall „Bedenken
bei den IT-Systemen“ wegen der großen zu verarbeitenden Datenmenge. Es sei „zu früh“, um über mögliche weitere Änderungen an dem Gesetz zu entscheiden.

Das EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten verbietet den Verkauf von Produkten, deren Anbaugebiete nach 2020 abgeholzt wurden. Neben Kaffee, Palmöl und Soja gilt dies auch für Kakao, Kautschuk und Rindfleisch. Auf Druck Deutschlands und zahlreicher weiterer Mitgliedsländer hatte die EU das Gesetz im vergangenen Jahr schon einmal verschoben.

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