Late-Night-Show: Jimmy Kimmel wegen Kommentaren zu Kirk abgesetzt
ABC setzt die Late-Night-Show von Jimmy Kimmel auf unbestimmte Zeit ab. Als Grund nannte der zu Disney gehörende Sender Kommentare, die der Moderator nach dem Attentat auf Charlie Kirk gemacht hatte. Diese hatte zuvor der von Donald Trump ernannte Chef der Medienaufsichtsbehörde FCC, Brendan Carr, scharf kritisiert. Auch Nexstar Media, ein Inhaber vieler lokaler ABC-Partnersender, hatte sich beschwert.
Vergangenen Montag hatte der 57 Jahre alte Kimmel in seiner Sendung gesagt: „Wir hatten am Wochenende einige neue Tiefpunkte, als die MAGA-Gang verzweifelt versuchte“, den Mann, der Kirk ermordet habe, „als alles andere als einen von ihnen darzustellen und alles Mögliche tat, um daraus politisches Kapital zu schlagen.“ MAGA ist die Abkürzung für Präsident Trumps „Make America Great Again“-Bewegung (Macht Amerika wieder großartig).
Die Sendung soll sofort abgesetzt werden. „Jimmy Kimmel Live!“ ging 2003 auf Sendung und war eine der am längsten laufenden Late-Night-Shows im amerikanischen Fernsehen.
„Tolle Neuigkeiten für Amerika“, kommentierte Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Glückwunsch an ABC, dass sie endlich den Mut hatten, das zu tun, was getan werden musste.“ Der Präsident nahm zudem die verbliebenen Comedians Jimmy Fallon und Seth Meyers ins Visier, die er „zwei totale Versager“ nannte. Der Sender NBC müsse nun folgen und ihre Shows ebenfalls absetzen. Trumps formulierte es als klare Aufforderung: „Tu es, NBC!!!“
Die US-Talkmaster machen sich in pointierter und teils derber Art und Weise über Trump und seine autoritären Tendenzen lustig und bilden damit für viele ein wichtiges Gegengewicht zur politisch einseitigen Kommunikation des Weißen Hauses.
Colbert hat es auch getroffen
Im Juli hatte bereits der Sender CBS das Ende der seit 2015 laufenden „Late Show with Stephen Colbert“ angekündigt – offenkundig, um die Trump-Regierung zu besänftigen. Verkauft wurde es als finanzielle Entscheidung. Die Sendung soll kommenden Mai zum letzten Mal gesendet werden.
Er trage keine Verantwortung für das Ende von Colberts Sendung, sagte Trump im Juli. Es sei eine Frage des Talents gewesen. „Als nächstes ist der noch weniger begabte Jimmy Kimmel dran.“
Anhänger von Trump und MAGA beklagen oft eine linke „Cancel Culture“ und pochen auf das in der US-Verfassung garantierte Recht auf Redefreiheit.
Source: faz.net