Globale Energiewende: Sonne oder Öl?
Es ist totenstill, nur Libellen surren durch die Kubuqi-Wüste im Norden Chinas. Dünen wellen sich bis zum Horizont, in der Ferne rutschen Touristen auf Plastikschlitten die Sandhänge hinab. Ringsum, kilometerweit in alle Richtungen: Solarpaneele, montiert auf Stelzen. In ihrem Schatten wachsen Kräuter und Sträucher – hier wird nicht nur Energie gewonnen, das Dalad-Solarfeld in der Inneren Mongolei hält nebenbei die Wüstenausdehnung im Zaum.
In der Mitte der 4.000 Hektar großen Anlage steht ein Aussichtsturm, zwölf Stockwerke hoch. Von oben kann man die Umrisse eines riesenhaften Bildes ausmachen, geformt durch sandfarbene Lücken im metallischen Blau: ein galoppierendes Pferd, so groß, dass es auf Satellitenaufnahmen zu erkennen ist. Es stehe für „harte Arbeit, Ausdauer, Durchhaltewillen bis zum Ziel“, sagte bei der Vollendung der Anlage 2022 ein örtlicher Funktionär.