Deutscher Verdächtiger in Fall „Maddie“ – Christian B. hat dasjenige Gefängnis verlassen

Der deutsche Verdächtige im Fall Madeleine „Maddie“ McCann ist am Mittwoch aus der Haft entlassen worden. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP an der Justizvollzugsanstalt im niedersächsischen Sehnde, in der Christian B. (48) eine mehrjährige Gefängnisstrafe wegen einer Vergewaltigung im Jahr 2005 verbüßt hatte.

Der mehrmals vorbestrafte Sexualstraftäter wird seit einigen Jahren von deutschen Ermittlern im Kontext des spektakulären Kriminalfalles beobachtet. Im Juni 2020 hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend darüber informiert, dass sie vom Tod des Mädchens ausgehe und einen Verdächtigen habe. Bislang allerdings wurde keine Anklage erhoben.

Anwalt von B. sprach von „massiver Vorverurteilungskampagne“

Sein Verteidiger sprach mit Blick auf die Verdächtigungen öffentlich von einer „massiven Vorverurteilungskampagne“: Es gebe keine Anklage und es gelte die Unschuldsvermutung. Für die deutschen Ermittlungen zu dem Fall aus Portugal sind die Strafverfolger aus Niedersachsen zuständig, weil der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Braunschweig hatte.

Nach AFP-Angaben verließ B. das Gefängnis im Auto seines Anwalts in Begleitung von zwei Polizeifahrzeugen. Auch „Bild“ zeigte Fotos, die das Auto zeigen sollen, in dem der Ex-Häftlinge das Gelände verließ. Eine offizielle Bestätigung durch die Behörden gab es zunächst nicht. Laut Staatsanwaltschaft war der Mittwoch der Stichtag für die Entlassung des Manns nach Verbüßung seiner Freiheitsstrafe.

B. war 2019 vom Landgericht Braunschweig wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Touristin zu einer Haftstrafe verurteilt worden, die er seither in Niedersachsen verbüßte. Im vergangenen Jahr sprach das Gericht ihn in einem weiteren Prozess um mutmaßliche Vergewaltigungen in Portugal frei.

Source: welt.de