Stromkostenpauschale beim Bürgergeld zu tief – andererseits Fehlbetrag nur noch wenige Euro pro Monat

Mit der für 2026 beschlossenen Nullrunde beim Bürgergeld bleibt der Anteil für die Stromkosten laut einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox auch im kommenden Jahr zu niedrig, um die durchschnittlichen Kosten zu decken. Nach der Berechnung, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe exklusiv vorlag, beläuft sich der Fehlbetrag für einen Alleinlebenden auf durchschnittlich 56 Euro pro Jahr. Gegenüber den Vorjahren falle die Lücke jedoch kleiner aus: 2025 beträgt sie 74 Euro, 2024 waren es noch 129 Euro.

Das Bundeskabinett hatte jüngst eine Verordnung auf den Weg gebracht, nach der die Regelsätze für den monatlichen Lebensunterhalt 2026 unverändert bleiben. Für einen alleinstehenden Erwachsenen gibt damit es im kommenden Jahr weiterhin 563 Euro im Monat. Darin enthalten sind laut Verivox rechnerisch 45,70 Euro für die Stromkosten. Übersteigen die tatsächlichen Ausgaben diesen Betrag, müssen Bürgergeldbezieher die Differenz selbst tragen.

Bei günstigen Neukundentarifen ist die Versorgungslücke hingegen nicht mehr vorhanden

Den Berechnungen des Portals zufolge liegen die Stromkosten eines Singlehaushalts mit einem Jahresverbrauch von 1500 Kilowattstunden im Bundesdurchschnitt bei 50,33 Euro pro Monat. Damit fallen die realen Kosten rund zehn Prozent höher aus als die im Bürgergeld vorgesehene Pauschale, so Verivox. Regional gesehen gebe es mit Blick auf die Versorgungslücke allerdings erhebliche Unterschiede.

Bei günstigen Neukundentarifen ist die Versorgungslücke bei Bürgergeldempfängern laut Verivox hingegen nicht mehr vorhanden. In diesen Tarifen zahlen Singlehaushalte derzeit in Deutschland durchschnittlich 40,48 Euro pro Monat und damit aufs Jahr gerechnet 64 Euro weniger als im Bürgergeld veranschlagt, so die Berechnung des Vergleichportals. In Deutschland erhalten mehr als fünf Millionen Menschen Bürgergeld. In der Diskussion um Sozialstaatsreformen pocht die CSU auf die Streichung des Bürgergelds für sogenannte Totalverweigerer.

Source: welt.de