Gretchenfrage | Österreichs Kulturszene: Im Schock erstarrt
Im Wahlkampf versprach die FPÖ eine neue „Volkskultur“. Eine Regierung unter Herbert Kickl könnte große Auswirkungen auf die Kulturszene haben. Wie verhalten sich die Institutionen zu den Ankündigungen?
Vorhang zu, dann wird sich das schon irgendwie ausgehen?
Collage: der Freitag; Material: Getty Images/iStock
In Österreichs Kulturlandschaft ist es gespenstisch ruhig. Die Wiener Staatsoper plant den ersten Opernball ohne Richard „Mörtel“ Lugner, die Volksoper steht noch immer im provokanten Rosa am Wiener „Gürtel“, und vor dem Burgtheater flattert müde ein „Die Burg“-Fähnchen und trotzt dem Sturm der Tagespolitik. Seit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zurückgetreten und Bundespräsident Alexander van der Bellen (Grüne) den rechtsnationalen Politiker Herbert Kickl (FPÖ) mit der Regierungsbildung beauftragt hat, befindet sich Österreichs Kultur in einer Schockstarre.
Lauter und schriller, zuweilen alberner und subversiver Protest gegen rechts gehört traditionell zu Österreichs Kultur-Folklore. Unver