Kirill Serebrennikov: „Der Krieg ist ein sozialer Fahrstuhl“

Kirill Serebrennikov, 55, war lange Zeit der prominenteste Dissident unter Russlands Künstlern. Der Regisseur stand in Moskau unter Hausarrest und inszenierte aus seiner Wohnung heraus, per Video, Theaterstücke und Opern für westliche Bühnen. Im Jahr 2022, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, konnte er über Umwege seine Heimat verlassen. Er lebt seither in Berlin. Am Hamburger Thalia Theater hatte jetzt sein Stück „Legende“ Premiere. Es ist die Geschichte des russischen Filmregisseurs Sergei Paradschanowjanow, die bei Serebrennikov zu einer Huldigung der Kunst an sich wird. Am Rande der Premiere ergab sich dieses Gespräch.