Im Gespräch | Vučić und Scholz in Sachsen: „Wegen Lithium erläutern sie Serbien wie eine Kolonie“
Kanzler Olaf Scholz hofiert Serbiens Präsidenten Aleksandar Vučić im Erzgebirge – weil serbisches Lithium die deutsche Autoindustrie retten soll, sagt Aleksandar Matković, scharfer und mit dem Tod bedrohter Kritiker der Mine im Jadar-Tal
Auf den ersten Blick scheint es eine recht ungewöhnliche Location für den Empfang eines Staatsgastes: Statt ins Bundeskanzleramt nach Berlin hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić an diesem Dienstag ins sächsische Oberbergamt in Freiberg eingeladen. Doch der Treffpunkt hat seinen guten Grund: Im Juli schmiedete die EU-Kommission im Beisein des Bundeskanzlers in Belgrad einen Lithium-Pakt mit Serbien.
Im Jadar-Tal, im Westen des Landes, will der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto von 2028 an die 158 Millionen Tonnen Lithium, die dort laut serbischem Bergbauministerium lagern, fördern. Diese Menge entspricht etwa 17 Prozent der gesamten geschätzten Reserven auf dem europäischen Kontinent und soll