Syrienüberblick: Israel greift offenbar Waffenlager an, USA bombardieren IS-Ziele
Im Osten Syriens ist es offenbar zu mehreren Angriffen durch Israel
gekommen. Die israelische Luftwaffe habe Angriffe „auf Waffendepots und
Stellungen des gestürzten Regimes“ von Ex-Machthaber Baschar al-Assad und von proiranischen Gruppierungen
in der Provinz Deir Essor ausgeführt, sagte der Leiter der Syrischen
Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Er berichtete
von „verstärkten israelischen Angriffen“ auf solche Ziele seit dem Sturz von Assad.
US-Kampfflugzeuge bombardieren mehr als 75 Ziele des IS
Die US-Streitkräfte griffen nach eigenen Angaben mehr als 75 Stellungen
der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien an.
Laut dem US-Zentralkommando war das Ziel der Luftangriffe, zu
verhindern, dass der IS die aktuelle Umbruchsituation in Syrien
ausnutzt. Bei den Angriffen kamen Kampfflugzeuge vom Typ B-52,
F-15 und A-10 zum Einsatz. Befehlshaber Michael Kurilla schrieb
auf X, dass der IS sich nicht neu formieren dürfe, und
betonte, dass Organisationen, die mit dem IS zusammenarbeiten oder ihn
unterstützen, zur Rechenschaft gezogen werden.
26 Tote bei Offensive protürkischer Kämpfer im Norden Syriens
Bei einer Offensive protürkischer Kämpfer in einer kurdisch
kontrollierten Region in Nordsyrien wurden nach Angaben von Aktivisten 26
Menschen getötet. Die von der Türkei unterstützten Kämpfer hätten
nach Gefechten mit dem Militärrat von Manbidsch mehrere Viertel der gleichnamigen Stadt erobert,
teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag
mit. Der Militärrat ist mit den von den Kurden angeführten
Demokratischen Kräften Syriens (SDF) verbündet, die von den USA
unterstützt werden. Bei den Toten handele es sich um neun
protürkische Kämpfer und 17 Kämpfer des Militärrats, fügte die Syrische
Beobachtungsstelle hinzu. Deren Angaben können von unabhängiger Seite
nicht überprüft werden.
USA fordern, Assad für „Gräueltaten“ zur Verantwortung zu ziehen
US-Außenminister Antony Blinken plädiert dafür, den gestürzten syrischen
Machthaber Baschar al-Assad für seine brutale Herrschaft zu bestrafen.
„Wir werden die internationalen Bemühungen unterstützen, das Assad-Regime und seine Hintermänner für die Gräueltaten und Übergriffe gegen das syrische Volk zur Rechenschaft zu ziehen„, schrieb Blinken in einer Stellungnahme.
Weitere Entwicklungen der Nacht im Überblick:
- Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hält heute auf Antrag Russlands eine nicht öffentliche Dringlichkeitssitzung über die Lage in Syrien ab.
- Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat davor gewarnt, härter gegen syrische Flüchtlinge in Deutschland vorzugehen. Überlegungen, nach dem Sturz von Assad die Migrationspolitik zu verändern, seien völlig fehl am Platz.
- Der in Syrien vermisste US-Journalist Austin Tice ist laut US-Präsident Joe Biden wohl am Leben.
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