Serie um Oury Jalloh: Und immer wieder die Frage: War es Mord?
In einem Fall, in dem weniges klar ist, ist zumindest eines gewiss:
Oury Jalloh hätte nicht sterben müssen. Zumindest nicht am 7. Januar 2005. Wäre
er nicht auf einer Pritsche fixiert gewesen, hätte er nicht sterben müssen.
Hätten die diensthabenden Beamtinnen und Beamten auf dem Revier Dessau,
Wolfgangstraße 25, auf den Feueralarm gehört, hätte er nicht sterben müssen.
Und hätte aus mysteriösen Gründen eine angeblich feuerfeste Matratze nicht
lichterloh gebrannt, hätte er nicht sterben müssen.
Fast schon – oder erst – 20 Jahre ist der Tod von Oury Jalloh
her, seitdem beschäftigt der Fall Gerichte, Medien, Zivilgesellschaft und die
Öffentlichkeit. Doch mit jedem Jahr und jedem Verfahren scheinen sich mehr
Fragen als Antworten zu ergeben. Diesem verworrenen Komplex stellt sich nun die
ARD mit der sechsteiligen Miniserie Warum verbrannte Oury Jalloh im Rahmen
des Formats Crime Time. Über sechs Folgen, die seit gestern in der Mediathek
abrufbar sind und im Januar, zum 20-jährigen Todestag Jallohs, auf ARD und
MDR ausgestrahlt werden, steigt das Team tief in den Fall ein: Wie kam es zur
Festnahme? Was geschah in der Tatnacht auf dem Polizeirevier Dessau? Und wie
konnte der aus Sierra Leone geflüchtete und durch eine Duldung in Dessau
lebende Jalloh zu Tode kommen?