Krieg in Nahost: Hisbollah kündigt neue Eskalationsstufe im Konflikt mit Israel an



Washington Post unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen aus US-Regierungskreisen. Bei ihrem Telefonat am 9. Oktober habe Netanjahu dem US-Präsidenten gesagt, er plane, militärische Infrastruktur im Iran anzugreifen.

Zuvor hatte bereits der Sender NBC unter Berufung auf US-Regierungsvertreter berichtet, dass Israel mögliche Ziele im Iran auf Infrastruktur des Militärs und des Energiesystems eingegrenzt haben solle. Eine endgültige Entscheidung darüber, wann und wie Israel auf den iranischen Angriff am 1. Oktober reagieren werde, sei aber noch nicht gefallen, berichtete der Sender.

US-Präsident Joe Biden hatte sich zuletzt immer wieder gegen israelische Angriffe auf Atom- und Ölanlagen des Iran ausgesprochen. Laut Analysten könnte ein Angriff auf Ölanlagen die Energiepreise nach oben treiben, eine Attacke auf Atomanlagen hingegen eine weitere Eskalation auslösen und die USA in den Konflikt hineinziehen.

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UN-Sicherheitsrat verurteilt Angriffe auf Friedenssoldaten im Libanon

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich besorgt über den Beschuss von UN-Soldaten im Libanon gezeigt und seine Unterstützung für die UN-Mission Unifil erneuert. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, die Sicherheit des Personals und der Einrichtungen von Unifil zu respektieren", sagte die Schweizer UN-Botschafterin Pascale Baeriswyl als amtierende Präsidentin des Sicherheitsrats im Namen aller 15 Mitglieder. 

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In der ersten Stellungnahme des Gremiums zu den eskalierenden Attacken wurden weder Israel noch die libanesische Terrormiliz Hisbollah genannt. Angesichts der Kämpfe äußerte das Gremium aber seine Besorgnis über zivile Opfer, die Zerstörung der Infrastruktur und die steigende Zahl an Binnenflüchtlingen. Sicherheitsratsmitglieder riefen die Konfliktparteien dazu auf, das Völkerrecht zu achten, das den Schutz von Zivilisten vorschreibt.

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In den vergangenen Tagen waren die Blauhelme im Libanon mehrmals unter Feuer geraten, mindestens vier Soldaten wurden verletzt. Zudem durchbrachen israelische Panzer gewaltsam das Haupttor eines UN-Postens. Seit Jahrzehnten überwacht die UN-Mission das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. 

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Weltbank schätzt Kriegsschäden im Gazastreifen auf bis zu 20 Milliarden Dollar

Der Präsident der Weltbank, Ajay Banga, schätzt die Kriegsschäden durch die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen auf 14 bis 20 Milliarden US-Dollar. Die Zerstörungen durch Israels Bombardierung des Südlibanon dürften diese regionale Summe noch erhöhen, sagt Banga auf einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Reuters in Washington.

Bisher habe der Krieg nur relativ geringe Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gehabt. Eine erhebliche Ausweitung des Konflikts aber würde andere Länder mit hineinziehen, die einen größeren Beitrag zum globalen Wachstum leisten – einschließlich Rohstoffexporteuren.

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Israel will Nord-Gazastreifen nach UN-Einschätzung abriegeln 

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Israelische Truppen kehren in den Norden des Gazastreifens zurück – nach Einschätzung der UN-Menschenrechtsorganisation, mit dem Ziel, "Nord-Gaza vollständig vom Rest des Gazastreifens" abzuschneiden. Demnach ist das Flüchtlingslager Dschabalia seit mehr als zehn Tagen eingekesselt und wird beschossen. 

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Evakuierungsbefehl für ein Viertel des Libanons 

Israel hat im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz zu Evakuierungen aufgeforder, nach UN-Angaben gelten diese bereits für ein Viertel des Libanons. "Jetzt stehen über 25 Prozent des Landes unter einem direkten israelischen Evakuierungsbefehl", sagte die Direktorin des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Nahen Osten, Rema Jamous Imseis.

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"Die Menschen folgen den Aufrufen zur Evakuierung und fliehen mit fast nichts", sagte sie. Rund ein Fünftel der gut fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes sei bereits vertrieben worden.
 
2.200 Menschen seien seit der Eskalation israelischer Angriffe Mitte September getötet und mehr als 10.000 verletzt worden, sagte Imseis. 70 Prozent der Schulen im Land würden als Notunterkünfte genutzt, der Unterricht falle aus.

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Großbritanniens Regierung verhängt Sanktionen gegen Bau israelischer Siedlungen im Westjordanland

Die britische Regierung hat Sanktionen gegen den international nicht anerkannten Bau israelischer Siedlungen im besetzten Westjordanland verhängt. Betroffen von den Sanktionen seien sieben Siedler-Organisationen, die am Bau solcher Siedlungen beteiligt sind, teilte die britische Regierung mit.

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Zu den Organisationen gehört demnach auch das Unternehmen Amana, das laut Großbritannien "am Bau illegaler Siedler-Außenposten beteiligt war sowie israelische Siedler finanzierte und mit anderen wirtschaftlichen Ressourcen versorgte, die an Drohungen und der Verübung von Aggressions- und Gewaltakten gegen palästinensische Gemeinden im Westjordanland beteiligt waren". Der Siedlungsbau im Westjordanland ist schon lange Gegenstand internationaler Kritik, rechtsradikale Minister der aktuellen Regierung wollen den Siedlungsbau nun wieder vorantreiben.

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USA fordern von Israel Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen

Die US-Regierung hat Israel in einem Schreiben an den israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant sowie den Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, zu einer spürbaren Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen aufgefordert. Geschehe dies nicht innerhalb der nächsten 30 Tage, drohe ein Verstoß gegen die US-amerikanischen Gesetze zur militärischen Unterstützung. Dies könnte auch Auswirkungen auf die Militärhilfen der USA für Israel haben.

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Das US-Außenministerium, welches die Aufforderung an Israel bestätigt hatte, wollte sich nicht zu genauen Konsequenzen für Israel äußern, sollte das Land den Forderungen nicht nachkommen. Es gehe nicht "um irgendwelche Drohungen", sagte Sprecher Matthew Miller, sondern um "Ergebnisse" für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. In den Schreiben äußerten US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und Außenminister Antony Blinken ihre "tiefe Besorgnis" über die humanitäre Lage in Gaza und forderten von der Netanjahu-Regierung "dringende und nachhaltige Maßnahmen".

Trotz der Kritik am israelischen Vorgehen erhält das Land weiterhin im großen Umfang militärische Unterstützung von den USA. So begann das US-Militär am Dienstag mit der Stationierung des Raketenabwehrsystems vom Typ THAAD in Israel. Kriegsgegner kritisieren das Vorgehen und fordern ein Ende der US-Waffenlieferungen. 

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UNRWA-Chef warnt vor Winterhungersnot in Gaza

Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, hat anhaltende Einschränkungen der humanitären Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen verurteilt. Vor allem die Lage im Norden des Gebiets bezeichnete er bei einer Pressekonferenz in Berlin als verheerend. In den vergangenen Wochen seien dort fast keine Hilfskonvois mehr angekommen. Lazzarini rief die internationale Gemeinschaft auf, die UNRWA weiterhin politisch und finanziell zu unterstützen.

Lazzarini äußerte sich auch zu israelischen Vorwürfen gegen das Hilfswerk. Israel wirft dem UNRWA eine systematische Unterwanderung durch die Hamas vor. 19 Mitarbeiter des Hilfswerks sollen nach israelischer Darstellung am Hamas-Massaker vom 7. Oktober beteiligt gewesen sein. Lazzarini sagte, interne Ermittlungen zu möglichen Verwicklungen von Mitarbeitern in den Überfall seien abgeschlossen. In der Hälfte der Fälle hätten sich die Vorwürfe nicht erhärtet. Der UNRWA-Chef verwies zudem auf den Bericht einer unabhängigen Untersuchungskommission, der dem Hilfswerk Neutralitätsprobleme bescheinigt hatte. Das UNRWA mache bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung der Empfehlungen der Untersuchungskommission.

Mehr dazu lesen Sie hier:

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Olaf Scholz sichert Israel weitere Waffenlieferungen zu

Israel kann sich auch in Zukunft auf die deutsche Solidarität verlassen: Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Regierungserklärung im Bundestag klargestellt. Scholz verwies auf den Angriff der Hamas auf Israel vor gut einem Jahr, der Auslöser für den Gazakrieg war. Deutschland müsse Israel "in der Lage halten, sein Land zu verteidigen".

Scholz forderte zugleich mehr humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen und mahnte die Einhaltung des Völkerrechts an.

Mehr dazu lesen Sie hier:

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Israel beschießt offenbar erneut Unifil-Stellung

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Die UN-Friedensmission Unifil ist im Libanon offenbar erneut zwischen die Fronten der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz geraten. Wie die UN-Mission mitteilte, habe ein israelischer Panzer nahe Kfar Kila im südlichen Libanon einen Unifil-Wachturm beschossen, wobei dieser beschädigt sowie zwei Kameras zerstört worden seien.

Der Panzer des Typs Merkava hatte den Turm offenbar nicht versehentlich ins Visier genommen. In der Erklärung von Unifil hieß es: "Wieder einmal sehen wir direktes und offenbar absichtliches Feuer auf eine Unifil-Stellung." Israel äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. 

Die UN-Beobachter forderten das israelische Militär und "und weitere Akteure" auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und die Sicherheit von UN-Personal und -Eigentum zu gewährleisten. Die Unverletzlichkeit der Vereinten Nationen und deren Eigentum müsse respektiert werden. 

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Israel meldet Fund russischer Waffen bei Hisbollah 

Israels Streitkräfte haben nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu bei Durchsuchungen von Stützpunkten der Hisbollah-Miliz im Südlibanon "hochmoderne" russische Waffen gefunden. Der französischen Tageszeitung Le Figaro sagte Netanjahu, dass nach einer UN-Resolution von 2006 nur die libanesische Armee südlich des Flusses Litani über Waffen verfügen dürfe. "Die Hisbollah hat jedoch Hunderte von Tunneln und Verstecken in diesem Gebiet gegraben, wo wir gerade eine Anzahl hochmoderner russischer Waffen gefunden haben", zitierte ihn die Zeitung. 

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Lloyd Austin fordert von Israel Schutz von Unifil-Truppen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ruft Israel dazu auf, die Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon zu schützen. Im Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joaw Galant habe Austin geäußert, wie wichtig es sei, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und den Schutz der Unifil-Truppen und der libanesischen Streitkräfte zu gewährleisten. Dies teilte das US-Verteidigungsministerium mit.

Austin habe auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, einen diplomatischen Weg zu beschreiten, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze so bald wie möglich zu gewährleisten. 

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USA greifen Waffenlager der Huthis an

Die US-Armee hat nach eigenen Angaben unterirdische Waffenlager der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. In den fünf unterirdischen Depots seien verschiedene Waffenkomponenten gelagert worden, die für Angriffe auf zivile und militärische Schiffe in der Region verwendet worden seien, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.

Das US-Kommando Centcom teilte mit, es gebe keine Hinweise auf zivile Tote durch den Angriff. Bei den Luftangriffen kamen auch B-2-Tarnkappenbomber zum Einsatz.

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Die Nachrichtenagentur AP wertete die Angriffe auch als indirekte Warnung an den Iran, da die B-2-Tarnkappenbomber auch bei einem etwaigen Angriff auf iranische Nuklearanlagen eingesetzt werden würden.

Seit Ausbruch des Gazakriegs vor rund einem Jahr schießen die Huthis regelmäßig Raketen oder Drohnen auf Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer. Die Miliz wird ebenso wie die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon vom Iran unterstützt.   

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Iran droht Israel erneut mit "schmerzhaftem" Angriff

Angesichts eines erwarteten Vergeltungsschlags der israelischen Armee hat der Iran erneut mit einem schwerwiegenden Angriff auf Israel gedroht. Sollte die israelische Armee den "Fehler" machen und iranische Ziele "in der Region oder im Iran" angreifen, werde der Iran "schmerzhaft" zurückschlagen, sagte der Chef der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, bei der Beerdigung eines Generals der Revolutionsgarden. Der General war zusammen mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriff im Libanon Ende September getötet worden.

Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten abgefangen wurden. Das Regime in Teheran sprach von einer Reaktion auf die Tötung Nasrallahs. Israel kündigte seinerseits eine Antwort auf den iranischen Raketenangriff an.

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Israel prüft möglichen Tod von Hamas-Anführer Sinwar

Das israelische Militär prüft, ob bei einem Angriff im Gazastreifen Jahia Sinwar, der Anführer der Terrormiliz Hamas, getötet wurde. Während der Einsätze seien "drei Terroristen eliminiert" worden, teilte die Armee mit. Derzeit werde die Möglichkeit geprüft, ob es sich bei einem von ihnen um Sinwar handle. Die Identität der Getöteten könne noch nicht bestätigt werden.

Israel hatte die Ergreifung oder Tötung von Sinwar schon kurz nach dem Angriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr zu einem der wichtigsten Kriegsziele erklärt. Der Anführer der Hamas gilt als Drahtzieher des Angriffs vom 7. Oktober, bei dem die Hamas mehr als 1.200 Israelis tötete und Hunderte in den Gazastreifen entführte. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt, Israel geht aber davon aus, dass er sich weiterhin in dem Küstenstreifen verbirgt.

Mehr Details zu Jahia Sinwar können Sie hier lesen:

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Israelische Forensiker warten auf Ergebnis von DNA-Test

Der DNA-Test, der bestimmen soll, ob es sich bei einem von drei jüngst von Israel getöteten Terroristen um Hamas-Chef Jahia Sinwar handelt, dauert noch an. Das teilten die israelische Polizei und das Militär des Landes mit. Die Ergebnisse der Analyse würden noch am heutigen Abend erwartet. Durch Sinwars langjährige Haftzeit in Israel vor seiner Freilassung 2011 besitzt Israel DNA-Proben des womöglich getöteten Hamas-Anführers.

Forensiker der Polizei haben israelischen Medienberichten zufolge bisher Übereinstimmungen zwischen den Zähnen des Getöteten mit denen von Sinwar feststellen können. Definitiven Aufschluss könne aber nur das Ergebnis der DNA-Analyse geben.

Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf Kreise der Hamas, dass es Hinweise auf eine Tötung Sinwars gebe. Eine offizielle Mitteilung der Terrormiliz dazu gab es bisher aber noch nicht.

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Hamas-Führer Sinwar ist tot

Israel hat den Tod von Hamas-Chef Jahia Sinwar bestätigt. Der israelische Außenminister Israel Katz teilte mit, Sinwar sei von israelischen Soldaten getötet worden. Die Armee und der Geheimdienst Schin Bet hatten zuvor bekannt gegeben, dass bei Einsätzen drei Terroristen getötet worden seien.

Mehr dazu lesen Sie hier: 

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Benjamin Netanjahu will Pressestatement abgeben

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll noch heute vor die Presse treten. Dabei wolle er Stellung zum Tod von Hamas-Chef Jahia Sinwar nehmen, berichtete die israelische Tageszeitung Times of Israel

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Israels Verteidigungsminister ruft Hamas zur Kapitulation auf

Der israelische Verteidigungsminister hat nach der Tötung des Hamas-Chefs Jahia Sinwar die Terrormiliz dazu aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen. "Es ist Zeit (…) die Geiseln freizulassen, eure Arme zu heben, euch zu ergeben", sagte Joaw Galant in einer auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft.

Sinwar sei "auf der Flucht" gestorben, sagte er weiter. "Er starb nicht als Kommandeur, sondern als jemand, der nur an sich selbst gedacht hat." Die Tötung des Hamas-Chefs sei eine "klare Botschaft" Israels an seine Feinde: Die israelischen Streitkräfte würden "jeden holen, der versucht, die Bürger Israels oder unsere Sicherheitskräfte zu verletzen", sagte Galant.

Galant wandte sich auch an die Zivilisten im Gazastreifen. Sinwar habe ihnen "Desaster und Tod" gebracht und sie "als Resultat seiner mörderischen Handlungen leiden lassen". Zugleich bekräftigte er mit Blick auf die Angehörigen der Geiseln der Hamas, dass die Bemühungen, sie zurückzuholen, weiterliefen.

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Wer war Jahia Sinwar?

  • Der palästinensische Terrorist Jahia Sinwar befand sich ab Ende der Achtzigerjahre in israelischer Haft, unter anderem wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten. Im Jahr 2011 wurde er vorzeitig aus der lebenslangen Haft entlassen: Gemeinsam mit 1.000 anderen Palästinensern kam er im Rahmen eines Austauschs frei – für einen israelischen Soldaten, den die Hamas bei einem Überfall gefangen genommen hatte.
  • Nach seiner Rückkehr in den Gazastreifen stieg Sinwar in die Führungsriege der Hamas auf. Dabei galt er als besonders brutal und skrupellos. 2017 wurde er schließlich Anführer der Terrororganisation und sorgte für engere Beziehungen zum Iran und für einen Ausbau der militärischen Fähigkeiten der Hamas.
  • Gemeinsam mit Mohammed Deif, dem Chef des militärischen Flügels der Hamas, gilt Sinwar als der Organisator des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023. Im Mai 2024 beantragte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs Haftbefehle gegen Sinwar und andere Führungsfiguren der Hamas wegen ihrer Rolle bei den Angriffen des 7. Oktober. Deif wurde nach Angaben des israelischen Militärs bereits bei einem Angriff im Juli getötet.
  • Seit Oktober 2023 hielt Sinwar sich versteckt. In den vergangenen Monaten war spekuliert worden, er halte sich möglicherweise im Tunnelsystem der Hamas in der Nähe israelischer Geiseln auf, um sich so vor israelischen Angriffen zu schützen.

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Baerbock fordert Hamas zur Niederlegung der Waffen auf

Nach dem Tod von Jahia Sinwar hat Außenministerin Annalena Baerbock von der Hamas die Freilassung aller Geiseln sowie die Niederlegung der Waffen gefordert. "Das Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören", sagte die Grünenpolitikerin.

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Netanjahu sieht den Krieg mit Sinwars Tötung nicht beendet

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in einer Ansprache die Tötung des Hamas-Anführers Jahia Sinwar als beglichene Rechnung bezeichnet – die allein aber keinen Frieden bringen könne. "Unser Krieg ist noch nicht vorbei", sagte Netanjahu. Dennoch sei Sinwars Tod ein Zeichen für "den Niedergang der Herrschaft des Bösen von Hamas" im Gazastreifen.

Wie zuvor Israels Verteidigungsminister Joaw Galant wandte sich Netanjahu an die Zivilisten im Gazastreifen: "Sinwar hat euer Leben zerstört", sagte er. "Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas und eine Gelegenheit für euch, Einwohner des Gazastreifens, euch von ihrer Unterdrückungsherrschaft zu befreien."

Zugleich versprach Netanjahu Hamas-Kämpfern, die sich ergeben, sowie den Wächtern der israelischen Geiseln, die sie freilassen, dass sie nicht getötet würden. "Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln zurückgibt – dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben.

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Sinwar wohl zufällig getötet

Hamas-Chef Jahia Sinwar ist nach Medienberichten eher zufällig von israelischen Soldaten getötet worden. Die Streitkräfte seien bei einem Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen unterwegs gewesen, berichteten verschiedene israelische Medien. Dabei sei es zu einer Konfrontation mit Sinwar und zwei weiteren bewaffneten Palästinensern gekommen.

Erst nach seiner Tötung sei den Soldaten die Ähnlichkeit mit dem Hamas-Chef aufgefallen. Die getöteten Männer hätten große Mengen an Bargeld und gefälschte Pässe bei sich gehabt. Sinwar habe eine Weste mit Handgranaten getragen.

Die israelische Armee teilte weiter mit, ihre Soldaten seien in den vergangenen Wochen verstärkt im südlichen Teil des Gazastreifens im Einsatz gewesen, weil Geheimdienstinformationen darauf hingewiesen hätten, dass sich dort ranghohe Hamas-Mitglieder versteckt halten könnten.

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"Dies ist der Beginn des Tages nach der Hamas"

Laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist der Tod des Hamas-Chefs Jahia Sinwar ein Zeichen für "den Niedergang der Herrschaft des Bösen" im Gazastreifen. US-Präsident Joe Biden spricht von einem "guten Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt". Und der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagt, er persönlich werde Sinwar "nicht vermissen".

Die Reaktionen auf den Tod Sinwars:

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Harris hofft auf ein Ende des Krieges in Nahost

Die US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat gesagt, der Hamas-Anführer Jahia Sinwar habe "amerikanisches Blut an seinen Händen" gehabt. "Heute kann ich nur hoffen, dass die Familien der Opfer der Hamas ein gewisses Maß an Erleichterung verspüren", sagte sie am Rande einer Wahlkampfveranstaltung. In der Tötung Sinwars sieht Harris die Chance auf ein Ende des Krieges im Nahen Osten.

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Scholz weist auf Verbrechen Sinwars hin

Nach der Tötung von Jahia Sinwar hat Bundeskanzler Olaf Scholz auf die von dem Hamas-Chef begangenen Verbrechen verwiesen. "Hier hat jemand, der schlimmste Verbrechen begangen hat, jetzt offenbar das Leben verloren", sagte der SPD-Politiker in Brüssel. Israel habe das Recht, sich gegen die Angriffe der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verteidigen.

Scholz sagte zudem, er wisse nicht, ob die Tötung Sinwars die Befreiung der Geiseln im Gazastreifen leichter mache. "Wer weiß das? Ich nicht." Die Geiseln seien einer "sehr unmenschlichen Situation" ausgesetzt.

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EU-Gipfel richtet nach Unifil-Beschuss Botschaft an Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU-Länder bezeichnen den israelischen Beschuss von UN-Blauhelmtruppen im Libanon (Unifil) als einen schweren Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Angriffe seien völlig inakzeptabel und müssten sofort beendet werden, heißt es in einer am Abend beim EU-Gipfel beschlossenen Erklärung.

Zugleich betonten die Staats- und Regierungschefs Israels Recht auf Selbstverteidigung und verurteilten die Angriffe des Iran sowie der Huthi-Miliz, der Hisbollah und der Hamas. Man rufe alle Parteien dazu auf, äußerste Zurückhaltung zu üben, alle Feindseligkeiten sofort zu beenden und das Völkerrecht, einschließlich des humanitären Völkerrechts, vollständig zu achten.

Israel hat zuletzt mitgeteilt, die libanesische Hisbollah-Miliz greife Israel von Stellungen aus an, die sich in unmittelbarer Nähe von Posten der UN-Blauhelmtruppen im Südlibanon befinden.

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Israel verwehrt laut WHO Nothilfespezialisten Zugang zu Gaza

Israel hat medizinischen Spezialkräften, die zur Unterstützung von Kliniken in den Gazastreifen wollten, nach UN-Angaben die Einreise verweigert. Insgesamt seien seit August acht Organisationen und gut 50 spezialisierte Einsatzkräfte betroffen gewesen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation.

Die Spezialistinnen und Spezialisten hätten unter anderem das Europäische Gaza-Krankenhaus oder das Nasser-Krankenhaus bei der Thorax- und Herzchirurgie, der orthopädischen und allgemeinen Chirurgie, der plastischen und vaskulären Chirurgie sowie der psychologischen Betreuung des Gesundheitspersonals unterstützen sollen, teilte die WHO mit.

Nach Informationen von CNN gehört zu den Organisationen, die Israel nicht mehr in den Gazastreifen reisen lässt, die gemeinnützige US-amerikanische Organisation Palestinian American Medical Association zur Unterstützung von Palästinensern.

Es sei das erste Mal gewesen, dass Israel ganzen Organisationen die Teilnahme an solchen Unterstützungseinsätzen verweigert habe. In der vergangenen Woche habe ein Viertel weniger an Operationen durch Unterstützerteams stattgefunden. Nur 17 der 36 Kliniken und nur 43 der ärztlichen Praxen seien teilweise arbeitsfähig, deshalb sei die Hilfe dieser Teams von außen unersetzlich, teilte die WHO mit. Sie verlangte vollen Zugang für die Nothilfeteams.

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Starmer: Großbritannien wird nicht um Sinwar trauern

Nach der israelischen Bestätigung des Todes von Hamas-Anführer Jahia Sinwar gelten die Gedanken des britischen Premierministers Keir Starmer nach eigenen Angaben den Familien der Opfer der Hamas. Großbritannien werde Sinwars Tod nicht betrauern. In einer Erklärung bezeichnete Starmer Sinwar mit Blick auf den 7. Oktober 2023 als den Strippenzieher "hinter dem tödlichsten Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust".

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Starmer sagte, die "Freilassung aller Geiseln, eine sofortige Waffenruhe und eine Zunahme der humanitären Hilfe sind lange überfällig, damit wir uns auf einen langfristigen, nachhaltigen Frieden im Nahen Osten zubewegen können".

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Blinken erörtert Beendigung des Nahostkonflikts mit Katar und Saudi-Arabien

US-Außenminister Antony Blinken bespricht sich in Bezug auf die Beendigung des Nahostkonflikts mit seinen Amtskollegen aus Katar und Saudi-Arabien. Wie das US-Außenministerium mitteilte, telefonierte Blinken mit dem saudischen Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und dem katarischen Ministerpräsidenten und Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über die Beendigung des Krieges.

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Hisbollah kündigt neue "eskalierende Phase" in Konflikt mit Israel an

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat eine neue Eskalationsstufe in ihren Kämpfen gegen Israel bekannt gegeben. Die mit der Hamas verbündete Gruppe teilte mit, sie kündige "den Übergang zu einer neuen und eskalierenden Phase in der Konfrontation mit dem israelischen Feind an, die sich in den Entwicklungen und Ereignissen der kommenden Tage widerspiegeln wird".

Die Ankündigung erfolgte nach der Meldung des israelischen Militärs, den Hamas-Chef Jahia Sinwar getötet zu haben. Die Erklärung der Hisbollah erwähnte Sinwar jedoch nicht.

Hunderte Kämpfer seien "darauf vorbereitet, jeden israelischen Bodenangriff auf südlibanesische Dörfer abzuwehren", fuhr die Hisbollah fort. Die Raketenangriffe der Hisbollah würden "von Tag zu Tag" weiter "eskalieren", dabei kämen nun auch erstmals "präzisionsgelenkte Raketen" zum Einsatz.

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Israelis bejubeln Tötung von Sinwar

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jihia Sinwar haben viele Israelis seinen Tod gefeiert. In einem Wohnkomplex der Stadt Aschdod reagierten die Menschen mit Klatschen und Pfeifen auf die Kunde von Sinwars Tod, eine andere Videoaufnahme zeigte jubelnde Badegäste nach einer Lautsprecherdurchsage am Strand.

Angehörige der 101 bis heute im Gazastreifen verbliebenen Geiseln begrüßten die Tötung des Hamas-Chefs, forderten aber auch weitere Bemühungen, um ihre Familienmitglieder heimzuholen. "Wir haben die Rechnung mit dem Massenmörder Sinwar beglichen, aber es wird keinen totalen Sieg geben, wenn wir ihre Leben nicht retten und sie nicht nach Hause holen", zitierte die Zeitung Jerusalem Post eine Sprecherin der Geisel-Angehörigen.

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Sophia Boddenberg
Sophia Boddenberg

Israelis bejubeln Tötung von Sinwar

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jihia Sinwar haben viele Israelis seinen Tod gefeiert. In einem Wohnkomplex der Stadt Aschdod reagierten die Menschen mit Klatschen und Pfeifen auf die Kunde von Sinwars Tod, eine andere Videoaufnahme zeigte jubelnde Badegäste nach einer Lautsprecherdurchsage am Strand.

Angehörige der 101 bis heute im Gazastreifen verbliebenen Geiseln begrüßten die Tötung des Hamas-Chefs, forderten aber auch weitere Bemühungen, um ihre Familienmitglieder heimzuholen. „Wir haben die Rechnung mit dem Massenmörder Sinwar beglichen, aber es wird keinen totalen Sieg geben, wenn wir ihre Leben nicht retten und sie nicht nach Hause holen“, zitierte die Zeitung Jerusalem Post eine Sprecherin der Geisel-Angehörigen.

Sophia Boddenberg
Sophia Boddenberg

Hisbollah kündigt neue „eskalierende Phase“ in Konflikt mit Israel an

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat eine neue Eskalationsstufe in ihren Kämpfen gegen Israel bekannt gegeben. Die mit der Hamas verbündete Gruppe teilte mit, sie kündige „den Übergang zu einer neuen und eskalierenden Phase in der Konfrontation mit dem israelischen Feind an, die sich in den Entwicklungen und Ereignissen der kommenden Tage widerspiegeln wird“.

Die Ankündigung erfolgte nach der Meldung des israelischen Militärs, den Hamas-Chef Jahia Sinwar getötet zu haben. Die Erklärung der Hisbollah erwähnte Sinwar jedoch nicht.

Hunderte Kämpfer seien „darauf vorbereitet, jeden israelischen Bodenangriff auf südlibanesische Dörfer abzuwehren“, fuhr die Hisbollah fort. Die Raketenangriffe der Hisbollah würden „von Tag zu Tag“ weiter „eskalieren“, dabei kämen nun auch erstmals „präzisionsgelenkte Raketen“ zum Einsatz.

Sophia Boddenberg
Sophia Boddenberg

Blinken erörtert Beendigung des Nahostkonflikts mit Katar und Saudi-Arabien

US-Außenminister Antony Blinken bespricht sich in Bezug auf die Beendigung des Nahostkonflikts mit seinen Amtskollegen aus Katar und Saudi-Arabien. Wie das US-Außenministerium mitteilte, telefonierte Blinken mit dem saudischen Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und dem katarischen Ministerpräsidenten und Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über die Beendigung des Krieges.
US-Außenminister Antony Blinken
US-Außenminister Antony Blinken. Dita Alangkara/dpa/AP

Sophia Boddenberg
Sophia Boddenberg

Starmer: Großbritannien wird nicht um Sinwar trauern

Nach der israelischen Bestätigung des Todes von Hamas-Anführer Jahia Sinwar gelten die Gedanken des britischen Premierministers Keir Starmer nach eigenen Angaben den Familien der Opfer der Hamas. Großbritannien werde Sinwars Tod nicht betrauern. In einer Erklärung bezeichnete Starmer Sinwar mit Blick auf den 7. Oktober 2023 als den Strippenzieher „hinter dem tödlichsten Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust“.
Der britische Premierminister Keir Starmer
Der britische Premierminister Keir Starmer . Ben Whitley/dpa
Starmer sagte, die „Freilassung aller Geiseln, eine sofortige Waffenruhe und eine Zunahme der humanitären Hilfe sind lange überfällig, damit wir uns auf einen langfristigen, nachhaltigen Frieden im Nahen Osten zubewegen können“.

Sophia Boddenberg
Sophia Boddenberg

Israel verwehrt laut WHO Nothilfespezialisten Zugang zu Gaza

Israel hat medizinischen Spezialkräften, die zur Unterstützung von Kliniken in den Gazastreifen wollten, nach UN-Angaben die Einreise verweigert. Insgesamt seien seit August acht Organisationen und gut 50 spezialisierte Einsatzkräfte betroffen gewesen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation.

Die Spezialistinnen und Spezialisten hätten unter anderem das Europäische Gaza-Krankenhaus oder das Nasser-Krankenhaus bei der Thorax- und Herzchirurgie, der orthopädischen und allgemeinen Chirurgie, der plastischen und vaskulären Chirurgie sowie der psychologischen Betreuung des Gesundheitspersonals unterstützen sollen, teilte die WHO mit.

Nach Informationen von CNN gehört zu den Organisationen, die Israel nicht mehr in den Gazastreifen reisen lässt, die gemeinnützige US-amerikanische Organisation Palestinian American Medical Association zur Unterstützung von Palästinensern.

Es sei das erste Mal gewesen, dass Israel ganzen Organisationen die Teilnahme an solchen Unterstützungseinsätzen verweigert habe. In der vergangenen Woche habe ein Viertel weniger an Operationen durch Unterstützerteams stattgefunden. Nur 17 der 36 Kliniken und nur 43 der ärztlichen Praxen seien teilweise arbeitsfähig, deshalb sei die Hilfe dieser Teams von außen unersetzlich, teilte die WHO mit. Sie verlangte vollen Zugang für die Nothilfeteams.

Sophia Boddenberg
Sophia Boddenberg

EU-Gipfel richtet nach Unifil-Beschuss Botschaft an Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU-Länder bezeichnen den israelischen Beschuss von UN-Blauhelmtruppen im Libanon (Unifil) als einen schweren Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Angriffe seien völlig inakzeptabel und müssten sofort beendet werden, heißt es in einer am Abend beim EU-Gipfel beschlossenen Erklärung.

Zugleich betonten die Staats- und Regierungschefs Israels Recht auf Selbstverteidigung und verurteilten die Angriffe des Iran sowie der Huthi-Miliz, der Hisbollah und der Hamas. Man rufe alle Parteien dazu auf, äußerste Zurückhaltung zu üben, alle Feindseligkeiten sofort zu beenden und das Völkerrecht, einschließlich des humanitären Völkerrechts, vollständig zu achten.

Israel hat zuletzt mitgeteilt, die libanesische Hisbollah-Miliz greife Israel von Stellungen aus an, die sich in unmittelbarer Nähe von Posten der UN-Blauhelmtruppen im Südlibanon befinden.

Katharina James
Katharina James

Scholz weist auf Verbrechen Sinwars hin

Nach der Tötung von Jahia Sinwar hat Bundeskanzler Olaf Scholz auf die von dem Hamas-Chef begangenen Verbrechen verwiesen. „Hier hat jemand, der schlimmste Verbrechen begangen hat, jetzt offenbar das Leben verloren“, sagte der SPD-Politiker in Brüssel. Israel habe das Recht, sich gegen die Angriffe der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verteidigen.

Scholz sagte zudem, er wisse nicht, ob die Tötung Sinwars die Befreiung der Geiseln im Gazastreifen leichter mache. „Wer weiß das? Ich nicht.“ Die Geiseln seien einer „sehr unmenschlichen Situation“ ausgesetzt.

Mathis Gann
Mathis Gann

Harris hofft auf ein Ende des Krieges in Nahost

Die US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat gesagt, der Hamas-Anführer Jahia Sinwar habe „amerikanisches Blut an seinen Händen“ gehabt. „Heute kann ich nur hoffen, dass die Familien der Opfer der Hamas ein gewisses Maß an Erleichterung verspüren“, sagte sie am Rande einer Wahlkampfveranstaltung. In der Tötung Sinwars sieht Harris die Chance auf ein Ende des Krieges im Nahen Osten.
„Dieser Moment ermöglicht uns, den Krieg in Gaza endlich zu beenden. Und er muss so enden, dass Israel sicher ist, die Geiseln freigelassen werden, das Leiden in Gaza endet und das palästinensische Volk sein Recht auf Freiheit, Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung verwirklichen kann.“

US-Vizepräsidentin Kamala Harris

Mathis Gann
Mathis Gann

„Dies ist der Beginn des Tages nach der Hamas“

Laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist der Tod des Hamas-Chefs Jahia Sinwar ein Zeichen für „den Niedergang der Herrschaft des Bösen“ im Gazastreifen. US-Präsident Joe Biden spricht von einem „guten Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt„. Und der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagt, er persönlich werde Sinwar „nicht vermissen“.

Die Reaktionen auf den Tod Sinwars:

Melina Crispin
Melina Crispin

Sinwar wohl zufällig getötet

Hamas-Chef Jahia Sinwar ist nach Medienberichten eher zufällig von israelischen Soldaten getötet worden. Die Streitkräfte seien bei einem Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen unterwegs gewesen, berichteten verschiedene israelische Medien. Dabei sei es zu einer Konfrontation mit Sinwar und zwei weiteren bewaffneten Palästinensern gekommen.

Erst nach seiner Tötung sei den Soldaten die Ähnlichkeit mit dem Hamas-Chef aufgefallen. Die getöteten Männer hätten große Mengen an Bargeld und gefälschte Pässe bei sich gehabt. Sinwar habe eine Weste mit Handgranaten getragen.

Die israelische Armee teilte weiter mit, ihre Soldaten seien in den vergangenen Wochen verstärkt im südlichen Teil des Gazastreifens im Einsatz gewesen, weil Geheimdienstinformationen darauf hingewiesen hätten, dass sich dort ranghohe Hamas-Mitglieder versteckt halten könnten.

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Netanjahu sieht den Krieg mit Sinwars Tötung nicht beendet

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in einer Ansprache die Tötung des Hamas-Anführers Jahia Sinwar als beglichene Rechnung bezeichnet – die allein aber keinen Frieden bringen könne. „Unser Krieg ist noch nicht vorbei“, sagte Netanjahu. Dennoch sei Sinwars Tod ein Zeichen für „den Niedergang der Herrschaft des Bösen von Hamas“ im Gazastreifen.

Wie zuvor Israels Verteidigungsminister Joaw Galant wandte sich Netanjahu an die Zivilisten im Gazastreifen: „Sinwar hat euer Leben zerstört“, sagte er. „Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas und eine Gelegenheit für euch, Einwohner des Gazastreifens, euch von ihrer Unterdrückungsherrschaft zu befreien.

Zugleich versprach Netanjahu Hamas-Kämpfern, die sich ergeben, sowie den Wächtern der israelischen Geiseln, die sie freilassen, dass sie nicht getötet würden. „Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln zurückgibt – dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben.“ 

Mathis Gann
Mathis Gann

Baerbock fordert Hamas zur Niederlegung der Waffen auf

Nach dem Tod von Jahia Sinwar hat Außenministerin Annalena Baerbock von der Hamas die Freilassung aller Geiseln sowie die Niederlegung der Waffen gefordert. „Das Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören„, sagte die Grünenpolitikerin.
„Sinwar war ein brutaler Mörder und Terrorist, der Israel und seine Menschen vernichten wollte. Als Drahtzieher des Terrors am 7. Oktober brachte er Tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region.“

Außenministerin Annalena Baerbock

Melina Crispin
Melina Crispin

Benjamin Netanjahu will Pressestatement abgeben

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll noch heute vor die Presse treten. Dabei wolle er Stellung zum Tod von Hamas-Chef Jahia Sinwar nehmen, berichtete die israelische Tageszeitung Times of Israel

Mathis Gann
Mathis Gann

Wer war Jahia Sinwar?

  • Der palästinensische Terrorist Jahia Sinwar befand sich ab Ende der Achtzigerjahre in israelischer Haft, unter anderem wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten. Im Jahr 2011 wurde er vorzeitig aus der lebenslangen Haft entlassen: Gemeinsam mit 1.000 anderen Palästinensern kam er im Rahmen eines Austauschs frei – für einen israelischen Soldaten, den die Hamas bei einem Überfall gefangen genommen hatte.
  • Nach seiner Rückkehr in den Gazastreifen stieg Sinwar in die Führungsriege der Hamas auf. Dabei galt er als besonders brutal und skrupellos. 2017 wurde er schließlich Anführer der Terrororganisation und sorgte für engere Beziehungen zum Iran und für einen Ausbau der militärischen Fähigkeiten der Hamas.
  • Gemeinsam mit Mohammed Deif, dem Chef des militärischen Flügels der Hamas, gilt Sinwar als der Organisator des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023. Im Mai 2024 beantragte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs Haftbefehle gegen Sinwar und andere Führungsfiguren der Hamas wegen ihrer Rolle bei den Angriffen des 7. Oktober. Deif wurde nach Angaben des israelischen Militärs bereits bei einem Angriff im Juli getötet.
  • Seit Oktober 2023 hielt Sinwar sich versteckt. In den vergangenen Monaten war spekuliert worden, er halte sich möglicherweise im Tunnelsystem der Hamas in der Nähe israelischer Geiseln auf, um sich so vor israelischen Angriffen zu schützen.

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Israels Verteidigungsminister ruft Hamas zur Kapitulation auf

Der israelische Verteidigungsminister hat nach der Tötung des Hamas-Chefs Jahia Sinwar die Terrormiliz dazu aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen. „Es ist Zeit (…) die Geiseln freizulassen, eure Arme zu heben, euch zu ergeben“, sagte Joaw Galant in einer auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft.

Sinwar sei „auf der Flucht“ gestorben, sagte er weiter. „Er starb nicht als Kommandeur, sondern als jemand, der nur an sich selbst gedacht hat.“ Die Tötung des Hamas-Chefs sei eine „klare Botschaft“ Israels an seine Feinde: Die israelischen Streitkräfte würden „jeden holen, der versucht, die Bürger Israels oder unsere Sicherheitskräfte zu verletzen“, sagte Galant.

Galant wandte sich auch an die Zivilisten im Gazastreifen. Sinwar habe ihnen „Desaster und Tod“ gebracht und sie „als Resultat seiner mörderischen Handlungen leiden lassen“. Zugleich bekräftigte er mit Blick auf die Angehörigen der Geiseln der Hamas, dass die Bemühungen, sie zurückzuholen, weiterliefen.