USA: Trump hält Militäreinsatz gegen den „Feind im Inneren“ zum Besten von möglich

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hält einen Einsatz des US-Militärs gegen den „Feind im Inneren“ für möglich und warnt vor einem möglichen Chaos am Wahltag ausgehend von „linksradikalen Irren“. In einem Interview mit dem konservativen Fernsehsender Fox News sagte der 78-Jährige, von seinen Anhängern sei am Wahltag kein Chaos zu erwarten. Auf Nachfrage zu „Agitatoren“ aus dem Ausland entgegnete Trump: „Ich denke, das größere Problem ist der Feind im Inneren.“

Trump fügte hinzu: „Wir haben einige sehr schlechte Menschen. Wir haben ein paar kranke Leute, linksradikale Irre. Und ich denke, dass sie das Problem sind.“ Der Ex-Präsident plädierte dafür, streng gegen sie vorzugehen, „wenn nötig durch die Nationalgarde, oder wenn wirklich nötig, durch das Militär“.

Als Beispiele für „Feinde im Inneren“ nannte er Politiker wie den demokratischen Abgeordneten Adam Schiff, der ein ausgewiesener Kritiker Trumps ist und eine prominente Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren Präsidenten gespielt hatte. Trump behauptete, Feinde im Inneren seien gefährlicher als ausländische Feinde wie China oder Russland.

Bewaffneter Mann vor Wahlkampfauftritt Trumps festgenommen

Bei einer Wahlkampfkundgebung Trumps wurde derweil ein bewaffneter Mann festgenommen. Die Polizei hielt vor einem Auftritt Trumps im Süden des Bundesstaates Kalifornien bei einer Zugangskontrolle einen Mann auf, der mit einem Auto auf das Gelände fahren wollte.

Der örtliche Sheriff Chad Bianco sagte später, der Mann habe zwei nicht registrierte Waffen und Munition bei sich gehabt sowie verschiedene Pässe und Führerscheine mit verschiedenen Namen. Auch das Auto sei nicht zugelassen gewesen und das Nummernschild „selbst gemacht“.

Laut Polizei gibt es Hinweise darauf, dass der Mann einer Gruppe angehört, die mit den sogenannten Reichsbürgern in Deutschland vergleichbar ist. Der 49-Jährige sei wegen Verstößen gegen das Waffenrecht vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Kurz darauf sei er gegen Kaution wieder freigekommen, sagte Bianco. Die Ermittlungen liefen noch.

Trump erst nach Festnahme bei Kundgebung eingetroffen

Die Festnahme ereignete sich, bevor Trump auf dem Gelände der Kundgebung eintraf. Der Secret Service, der für Trumps Schutz zuständig ist, betonte, der Ex-Präsident sei nicht in Gefahr gewesen. Sheriff Bianco behauptete jedoch ohne Nennung konkreter Belege, dass die Polizei „etwas Schlimmes verhindert“ und wahrscheinlich ein drittes Attentat auf Trump vereitelt habe. Bianco ist Trump-Anhänger und trat selbst bei der Wahlkampfveranstaltung in Coachella auf.

Nach der Freilassung des Verdächtigen sprachen mehrere US-Journalisten mit dem Mann, der den Vorwurf eines Anschlagskomplotts demnach als Schwachsinn zurückwies. Er sei vielmehr ein großer Trump-Fan, sagte ein Bekannter des Mannes der Zeitung Daily Mail.

Einordnung als Attentat laut US-Medium unwahrscheinlich

Die New York Post zitierte Sicherheitskreise, nach deren Angaben es der Secret Service für unwahrscheinlich halte, dass der Mann ein Attentat auf Trump verüben wollte. Die Bundespolizei FBI untersuche den Vorfall auch nicht als mögliches Attentat. Vermutlich habe der Verdächtige als Mitglied einer rechtsextremen Gruppe die Waffen lediglich zur „persönlichen Verteidigung“ bei sich geführt, berichtete das Boulevardblatt weiter.

Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania von einem nahe gelegenen Dach auf Trump geschossen und den Republikaner am Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften erschossen, ein Besucher starb. Der Secret Service geht außerdem davon aus, im letzten Monat noch ein zweites Attentat auf Trump in Florida vereitelt zu haben.