Autorin Francesca Melandri jenseits Krieg in jener Ukraine und dasjenige fasistische Italien

Francesca Melandri ist eine der wichtigsten Autorinnen Italiens, des diesjährigen Gastlandes auf der Frankfurter Buchmesse. Sie verknüpft in ihrem neuen Buch die Geschichte ihres Vaters mit dem aktuellen Krieg in der Ukraine. Warum?

Foto: Heike Steinweg/laif


Ein schlichtes Wohnhaus im Berliner Wedding. Francesca Melandri führt auf ihre Terrasse, mit Blick auf einen Schulhof. Sie kocht Espresso mit der Bialetti. Wedding erinnere sie an Esquilino, das Viertel, wo sie in Rom lebt, sagt sie auf Italienisch. Ihr neues Buch Kalte Füße (Wagenbach) handelt von ihrem Vater, der im Zweiten Weltkrieg als Soldat in der Ukraine war, und es ist auch ein Aufruf, die Ukraine zu verteidigen. Es ist Roman, Autofiktion und Wutrede und löst nicht nur in Italien Kontroversen aus.

der Freitag: Frau Melandri, was zog Sie nach Berlin?

Francesca Melandri: Ich komme schon seit vielen Jahren hierher. Berlin gefällt mir, ich fühle mich wohl hier. Meine Tochter lebt in Berlin und ich habe viele Freunde. Aber ich könnte nicht das ganze Jah