7. Oktober 2024: Gedenken in Berlin zwischen Trauer und Instrumentalisierung

Am Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas in Israel gibt es in Deutschland für echte Trauer wenig Platz. Wenn von Empathie die Rede ist, dann als Kampfbegriff


Das Brandenburger Tor in Israel-Farben

Foto: Imago / Funke Foto Services


Für Trauer ist kein Platz, es fehlt die Zeit, es fehlt die Fähigkeit, es fehlt der politische Wille. Das wird deutlich rund um den 7. Oktober, den Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel, bei dem Terroristen rund 1.200 Menschen ermordeten, viele vergewaltigten, quälten, misshandelten. Etwa 100 der Geiseln sind noch in ihrer Gewalt. Und Israel, statt sich vorrangig um ihre Freilassung zu bemühen, wehrt sich mit immer fragwürdiger werdender Heftigkeit. Als müsse es jedes Gedenken wegbomben.

So steht es auch hierzulande unter Generalverdacht. Wirkt instrumentalisiert, unwillig, zersplittert. Gedenken ist Protest, Klage, Forderung, Vorwurf, Eiertanz, Opferkonkurrenz, Staatsräson, politisch korrekt, Pflichtübung, demonstrativ. Mitunter auch geschlossen