Suhrkamp: Dirk Möhrle wird alleiniger Inhaber des Suhrkamp Verlags
Der Unternehmer Dirk Möhrle soll alleiniger Inhaber des
Suhrkamp Verlags werden. Das teilte der Verlag in einer Pressemitteilung mit, die ZEIT ONLINE vorliegt. Demnach soll Möhrle zum 1. November die Anteile
am Verlag von Ulla Unseld-Berkéwicz und der Familie Ströher übernehmen. Diese
halten gemeinsam 61 Prozent der Aktien.
Möhrle selbst besitzt dem Verlag zufolge seit dem Jahr 2015 bereits 39 Prozent
der Anteile an dem Verlag. „In den vergangenen 10 Jahren meines Engagements für den Suhrkamp Verlag, habe ich entdecken dürfen, welche Bedeutung diesem Verlag und seinen Autoren zu eigen ist“, wird Möhrle in der Pressemitteilung des Verlags zitiert. Wie kein
zweiter Verlag habe Suhrkamp die Geistesgeschichte der Bundesrepublik ebenso
geprägt wie ihre politische Kultur. „Vor allem aber wurde er zum Maßstab für
literarische Qualität in Deutschland.“
Sein volles Vertrauen gelte dem Verleger Jonathan Landgrebe
und der Geschäftsleitung mit Tanja Postpischil, wird Möhrle weiter zitiert.
Ihnen, den Mitarbeitenden des Verlags und den Autorinnen und Autoren verspreche
er, „langfristig und mit vollem Engagement meine Ressourcen einzubringen, damit
in diesem einzigartigen Verlag auch künftig in verlegerisch unabhängiger Arbeit,
gute, schöne und bedeutende Bücher entstehen können“.
Wirtschaftliche Krise
Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge befindet sich
der Verlag wirtschaftlich in einer Krise. Schon im Jahr 2022 habe der Verlag einen
Jahresfehlbetrag von 270.000 Euro eingefahren. In den darauffolgenden Jahren
habe sich die finanzielle Situation nur verschlechtert, sodass eine Villa des
Verlags in Frankfurt zügig verkauft werden musste. Der SZ teilte Suhrkamp auf
Anfrage mit, „dass der Verlag im Sommer 2024 existenzbedrohende wirtschaftliche
Schwierigkeiten hatte“, sei nicht zutreffend.
Mit dem Verkauf der Anteile von Ulla Unseld-Berkéwicz, die in der Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung geführt werden, verschwindet der Name Unseld ganz aus dem Verlag. Siegfried Unseld war langjähriger Verleger von Suhrkamp und 2002 gestorben, in diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. „Es war Zeit, die Verantwortung, die Siegfried Unseld mir ‚abverlangt‘ hat, wie es bei Bertolt Brecht heißt, abzugeben“, wird Unseld-Berkéwicz in der Mitteilung des Verlags zitiert. Ihre Tätigkeit und jene der Familienstiftung ende mit dem 100. Geburtstag Unselds. „Wir wünschen dem Verlag, seinen Autoren und Mitarbeitern alles erdenklich Gute und wünschen Herrn Möhrle eine glückliche Hand.“
Verleger Jonathan Landgrebe ließ mitteilen: „Mit Dirk Möhrle haben wir nun einen Partner an unserer Seite, der uns bereits in den letzten Jahren verlässlich, zugewandt und mit großer Umsicht verbunden war. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“
Der Unternehmer Dirk Möhrle soll alleiniger Inhaber des
Suhrkamp Verlags werden. Das teilte der Verlag in einer Pressemitteilung mit, die ZEIT ONLINE vorliegt. Demnach soll Möhrle zum 1. November die Anteile
am Verlag von Ulla Unseld-Berkéwicz und der Familie Ströher übernehmen. Diese
halten gemeinsam 61 Prozent der Aktien.
Möhrle selbst besitzt dem Verlag zufolge seit dem Jahr 2015 bereits 39 Prozent
der Anteile an dem Verlag. „In den vergangenen 10 Jahren meines Engagements für den Suhrkamp Verlag, habe ich entdecken dürfen, welche Bedeutung diesem Verlag und seinen Autoren zu eigen ist“, wird Möhrle in der Pressemitteilung des Verlags zitiert. Wie kein
zweiter Verlag habe Suhrkamp die Geistesgeschichte der Bundesrepublik ebenso
geprägt wie ihre politische Kultur. „Vor allem aber wurde er zum Maßstab für
literarische Qualität in Deutschland.“