Wer nicht an die Fronten des Ukraine-Krieges will, muss in der Hafenstadt Odessa die Bezirke meiden, in denen die Kommandos der Armee ausschwärmen. Junge Männer rennen um ihr Leben, wenn sie mitten auf der Straße auf eines treffen
Auf den Straßen Odessas suchen Rekrutierungsbeamte gezielt nach geeigneten Rekruten
Foto: Jebril Ali
Bevor Kolja seine Wohnung verlässt, schaut er noch einmal unauffällig aus dem Fenster. Seitdem Rekrutierungsbeamte ihn abfangen wollten, ist er besonders vorsichtig. Eine Nachbarin hat versucht, den Soldaten weiszumachen, Koljas Wohnung sei schon lange verlassen, sie würden nur ihre Zeit verschwenden. Vergeblich, denn sie kamen mehrmals wieder.
Wäre da nicht die Mobilisierung wehrtauglicher Männer
Eigentlich sehen die Straßen Odessas nicht nach Krieg aus. Menschen sitzen in Cafés und unterhalten sich lachend. Sie genießen auf der Strandpromenade die Sonne am Schwarzen Meer. Man könnte glatt vergessen, dass die Ukraine um ihre Existenz kämpft, wären da nicht die unzähligen Generatoren, die zu brummen beginnen, wenn wieder einmal der