Künstlerin Gisèle Vienne in Berlin: „Meine Arbeit ist eine Art Gegengewalt“

Die Kamera folgt dem Mann durch einen schmalen, dunklen Gang. Unterlegt von sphärischen Klängen sieht man Schultern, Nacken, Hinterkopf, hört die Schritte, das Atmen. Als würde man einen Boxer in den Ring begleiten, betritt er die Bühne: „Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich bin David Brooks. Die Geschichte, die Sie gleich sehen werden, ist wahr und basiert auf meinen eigenen Erfahrungen als drogensüchtiger, psychotischer Teenager-Mörder in den frühen siebziger Jahren.“ Was folgt, ist eine Stunde Gewaltexzess, so intensiv, vulgär und abstoßend, dass es schwerfällt, bis zum Ende durchzuhalten.

Mord, Leichenschändung, Missbrauch, höchste Formen sexueller, physischer und psychischer Gewalt bestimmen die Handlung,