Ehemaliger Bundespräsident: Christian Wulff will Nationalhymne stärken

Schüler sollten nach Ansicht des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff
häufiger die Nationalhymne singen. „Die Hymne sollte öfter gesungen
werden und nicht nur zu bestimmten Anlässen, wie dem Jahrestag des
Grundgesetzes“, sagte der frühere CDU-Politiker, der heute Präsident des
Deutschen Chorverbandes ist, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Das gelte
vor allem für die Schulen. „Gerade unsere Nationalhymne ist
ein Symbol für unsere demokratischen Werte und unseren Zusammenhalt.“

„Wir sind da in Deutschland oft verkrampft, weil wir den Missbrauch von nationalen Symbolen erlebt haben“, sagte Wulff. „Aber unsere Kinder sollten wir weltoffen und patriotisch mit Respekt
für Verschiedenheit erziehen. Sie müssen die Hymne und ihre Bedeutung in
der Schule lernen und sollten auch lernen, sie zu singen.“ 

Davon unabhängig unterstrich Wulff
die Bedeutung gemeinsamen Gesangs von klein auf. Singen könne einen
großen Beitrag zur Erziehung zur Vielfalt leisten. „Wenn in einem
Kindergarten ein syrisches Kind ein Kinderlied von zu Hause einbringt,
dann erleben die Kinder, dass es eine Bereicherung ist, andere Kulturen
kennenzulernen, und stärkt das Selbstbewusstsein aller.“

Dabei, so
räumte der 65-Jährige ein, sei er selbst kein guter Sänger. „Ich bin
leider nicht zum Singen hingeführt worden in meiner Jugend. Das bedauere
ich mein Leben lang.“ Wulff war von 2010 bis 2012 Staatsoberhaupt der Bundesrepublik.