Finanz-Influencer: Welchen Finfluencern man vertrauen kann

Hätte man es nicht ahnen können, vielleicht sogar wissen müssen? Sicher, das behauptet sich leicht im Nachhinein. Doch den Betroffenen, die noch mittendrin stecken in ihrem persönlichen finanziellen Albtraum, dürfte das kaum helfen. Gemeint sind jene, die mithilfe des Influencers Immo Tommy Wohnungen kauften und die sich nun betrogen und getäuscht fühlen, wie der Spiegel berichtete.

Immo Tommy, der eigentlich Tomislav Primorac heißt, ist ein Finfluencer. Er verdient in sozialen Medien sein Geld nicht damit, Proteinshakes oder Make-up in die Kamera zu halten, sondern Tipps zur Geldanlage zu geben. Wer den Ratschlägen von Finfluencern folgt, gibt nicht nur kleinere Beträge aus, sondern oft richtig viel Geld. Immo Tommy folgen auf TikTok 1,1 Millionen Menschen, bei Instagram bekommen knapp 900.000 Fans seine Videos ausgespielt, in denen er berichtet, wie man mit Immobilien ein Vermögen aufbauen kann. Obendrein verkaufen er und sein Team eine Art All-inclusive-Paket, mit dem angeblich jeder zum Eigentümer werden kann. Das Team, so lautet das Versprechen, vermittle die Finanzierung, helfe dabei, die Immobilie sanieren zu lassen und sie zu vermieten. Doch genau dieses Angebot soll etliche Käufer in finanzielle Schwierigkeiten gebracht haben. Es ist von Wohnungen in schlechtem Zustand die Rede, die zu überteuerten Preisen verkauft wurden, von versteckten Provisionen und unvorteilhaften Finanzierungskonstrukten. Was an den Vorwürfen dran ist, werden Gerichte klären müssen, bis dahin gilt die Unschuldsvermutung. Trotzdem wirft der Fall Immo Tommy eine Frage auf, die angesichts vieler Influencer und Finfluencer immer wichtiger wird: Wie sehr sollte man auf deren Tipps und Ratschläge vertrauen? Wie prüft man, ob ein Influencer seriös ist?