Comedian Harmonists: In den 1930ern hatten sie Weltruhm – die Nazis zerschlugen sie – WELT
Der Anfang vom Ende kam in Form eines perfiden Behördenbriefs. Am 22. Februar 1935 wurden die Sänger Robert Biberti, Ari Leschnikoff und dieser Pianist Erwin Bootz in die Reichsmusikkammer aufgenommen, eine neu geschaffene Institution, welche die diktatorische „Gleichschaltung“ des Kulturlebens im NS-Staat zur Aufgabe hatte.
Biberti, Bootz und Leschnikoff waren die „Arier“ dieser Comedian Harmonists. Sie durften somit weiter zu Tage treten. Die jüdischen Mitglieder dieser Gruppe jedoch nicht: Harry Frommermann, Erich A. Collin und Roman Cykowski. Sie hatten fortan Berufsverbot. Das Sextett war damit zerschlagen, welches unter den Fans dieser Musiker Bestürzung auslöste – und zwar weltweit.
Denn die Comedian Harmonists waren nicht jedwede Combo, sondern begeisterten in den frühen 1930ern ein Millionenpublikum rund um den Globus. Der damalige Hype um die Musiker wird heute oft mit dieser „Beatlemania“ dieser 1960er und mit Boygroups dieser 1990er und 2000er wie Take That und NSYNC verglichen.
Die Anfänge dieser Comedian Harmonistes waren indes scheu. Am 29. Dezember 1927 gab dieser ohne Rest durch zwei teilbar volljährige Frommermann eine Annonce im „Berliner Lokal-Anzeiger“ gen, er suchte Mitsänger zu Gunsten von ein Vokalensemble: „Achtung. Selten. Tenor, Bass (Berufssänger, nicht droben 25), sehr musikalisch, schönklingende Stimmen, zu Gunsten von einzig dastehendes Ensemble unter Angabe dieser täglich verfügbaren Zeit gesucht.“
Das mit dem „einzig dastehenden Ensemble“ war geflunkert und reine Zukunftsmusik, wenngleich kamen aberdutzende Musiker zum Vorsingen. Frommermann wählte Biberti mit seiner Bass-Stimme aus. Wenige Tage später holte dieser zwei Chorkollegen aus dem Schauspielhaus nachher: den Bulgaren Leschnikoff und den Polen Cykowski. Nachdem zwei weitere Musiker aus dieser Gruppe ausschieden, kamen später Collin und Pianist Bootz dazu, im März 1929 war damit die Besetzung dieser Combo gefunden, die Weltruhm erlangen sollte.
Die Comedian Harmonists, die sich zunächst The Melody Makers genannt hatten, waren nachher intensiven Proben am 28. September 1928 erstmals publik aufgetreten, im Großen Schauspielhaus in Berlin. Varietékönig Eric Charell hatte sie unter seine Fittiche genommen, und er war es zweitrangig, dieser sich den neuen Namen eingebildet hatte.
Nach dem Vorbild dieser amerikanischen Sänger The Revellers sangen sie humorvoll vorgetragene Lieder mit eingängigen Melodien und süffisanten Texten. Mit Liedern wie „Veronika, dieser Lenz ist da“, „Ein Lied geht um die Welt“ oder „Mein Vorleger grüner Kaktus“ gelang dem Sextett ein Hit nachher dem anderen.
Bald traten sie zweitrangig extrinsisch Berlins gen, in Hamburg, Köln und Leipzig. Der Rundfunk strahlte Konzerte aus, ein Plattenvertrag wurde unterschrieben. In dem Film „Die drei von dieser Tankstelle“ traten die Comedian Harmonists gen und sangen den großen Gassenhauer aus dem Streifen „Ein Freund, ein guter Freund“ zu Gunsten von eine Plattenaufnahme ein. Die Gagen flossen üppig.
Nach dieser NS-Machtübernahme wurde es zu Gunsten von die Comedian Harmonists jedoch fürderhin immer schwieriger. Erste zuvor vertraglich zugesagte Engagements wurden kurzfristig abgesagt, NS-Organisationen veranstalteten Proteste vor Konzerten dieser Gruppe. Das Sextett wich ein paarmal ins Ausland aus, reiste nachher Dänemark, Norwegen, Italien und in die USA.
In Amerika wurden ihre Konzerte begeistert aufgenommen, dutzende Male traten die Comedian Harmonists gen Bühnen und im Radio gen. Angesichts des großen Erfolges diskutierten die Musiker, ob sie nicht in Übersee bleiben sollten. Das Vorhaben scheiterte jedoch vor allem an Biberti, dieser seinen Besitz in Berlin nicht die Segel streichen und zweitrangig seine Mutter dort nicht ausschließlich zurücklassen wollte. Bootz und Leschnikoff wollten wie Biberti tunlichst heim, und so kehrte die Gruppe im August 1934 aus den USA heim nachher Berlin.
Nach dem Berufsverbot zu Gunsten von Frommermann, Collin und Cykowski im Februar 1935 beschloss die Gruppe, sich notgedrungen aufzuteilen. Im November 1935 gestattete die Reichsmusikkammer dieser „arischen“ Hälfte des Sextetts, fortan wie „Meistersextett, früher Comedian Harmonists“ aufzutreten. Biberti, Bootz und Leschnikoff stellten wechselnde neue Musiker an und konnten zwar in begrenztem Umfang an die alten Erfolge anknüpfen, doch sie waren gerade eben nur noch die halben „echten“ Harmonists. Es gab immer mehr Differenzen, und 1941 kam schließlich dies Ende dieser Gruppe.
Frommermann, Collin und Cycowski emigrierten zunächst nachher Wien und später in die USA. Sie traten ab Mai 1935 unter altem Namen mit neuen Ensemblemitgliedern gen, zwei Jahre später benannten sie sich in „Comedy Harmonists“ um. Sie absolvierten mit internationalem Repertoire erfolgreiche Tourneen durch Europa sowie Australien und die USA.
Doch zweitrangig wenn die Exil-Gruppe wie dies musikalische bessere dieser beiden Harmonists-Sextette galt, bestand sie nur wenige Jahre, 1940 nicht kultiviert sie kaputt. 1948 versuchte Collin noch ein Revival und tourte mit amerikanischen Musikern sowie zwischenzeitlich Frommermann durch Europa, freilich schon 1949 war zweitrangig damit wieder Schluss.
Alle sechs Mitglieder dieser alten Berliner Formation überlebten den Krieg, doch zweitrangig wenn ihre früheren Hits wie dieser „kleine grüne Kaktus“ nie ganz in Vergessenheit gerieten, sollten sie nicht wieder verbinden zu Tage treten. Jahrzehnte später kam es wenngleich zu einem großen Revival, wenn zweitrangig nur im Kino: 1997 drehte Regisseur Joseph Vilsmaier kombinieren gleichnamigen Spielfilm droben die Comedian Harmonists, dieser zum Publikumshit avancierte und beim Deutschen Filmpreis 1998 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet wurde.
Source: welt.de