Die geheime Botschaft dieser Grammys – WELT
Der magische Moment dieser Grammynacht war keineswegs dieser Preissegen zu Gunsten von Taylor Swift mit dem Verkünden ihres neuen Albums im April. Es war dieser Auftritt einer 80-Jährigen mit blonden Zöpfen. Joni Mitchell nahm nicht nur den Grammy zu Gunsten von dasjenige beste Folkalbum entgegen, zu Gunsten von die Aufnahme ihres Comeback-Konzerts beim Festival in Newport. Sie setzte sich aufwärts die Dachboden und sang „Both Sides, Now“ von 1966. Sechs Minuten weit saß Joni Mitchell in dieser Crypto.com Arena in Los Angeles in einem Ohrensessel aus dem Neorokoko und sang: „It’s life’s illusions that I recall/ I really don’t know life/ I really don’t know life at all“. Reichlich die Illusionen eines Lebens in ihrer Erinnerung, extra dasjenige Leben, dasjenige sie weder noch kenne.
Neben ihr saß Brandi Carlile, halb so Altbier wie sie, spielte aufwärts dieser Gitarre mit und hing ihr an den Lippen. Joni Mitchell schlug den Takt mit ihrem Gehstock. Ihre Musiker im Stuhlkreis transzendierten noch einmal die Popmusik des 20. Jahrhunderts zwischen Folk und Jazz. Die Stars im Auditorium erhoben sich, manche weinten. Joni Mitchell schaute in den Saal und lachte. Es gelingt den Grammys im gleichen Sinne nachher 66 Jahren noch, den Glauben zu vermitteln, es ginge um den Gewinn von goldenen Grammofonen. Um den Glamour einer Gala, in dieser Musiker sich reziprok die Trophäen überreichen, stimmlos sind und Gott, dieser Mutter und dem Tontechniker danken. Um Rekorde.
Die Recording Academy schafft es im gleichen Sinne noch im Jahr 2024, ein Musikgeschäft zu vortäuschen, dasjenige dieser Wertschöpfung von Tonaufnahmen dient, von Songs und Alben. Wer gewinnt die meisten Grammys zu Gunsten von ein Stück oder zu Gunsten von mehrere Stücke, die man sich rein aufwärts Schallplatten oder im Streaming nebenbei zuhören kann? Ist Taylor Swift mit ihren vier Alben des Jahres jetzt Musikweltmeisterin, weil Frank Sinatra, Stevie Wonder und Paul Simon nur drei Grammys zu Gunsten von ihre Alben des Jahres aufwärts ihrem Kaminsims stillstehen hatten oder nach sich ziehen?
Das Musikgeschäft hat seine Ware weitgehend entwertet. Pro Filme und Bücher gibt es keine amtlichen Kanäle wie YouTube und Spotify, wo was auch immer, jedenfalls so gut wie was auch immer, im gleichen Sinne umsonst zu finden ist. Nach 150 Jahren aufgezeichneter Musik, jenseits von Ort und Zeit, kehrt sie zurück zu ihrer klassischen Darbietungsart: in den Konzertsaal. Früher waren Touren durch die Stadien und Hallen Werbereisen zu Gunsten von die Alben, heute sind die Alben Argumente zu Gunsten von Tourneen. Und die Grammy-Gala wird zum Festival mit Preisverleihungen.
Da war Billy Joel mit „Turn the Lights Back On“, mit seinem ersten neuen Song nachher 17 Jahren, endlich wieder einmal dieser Pianomann. Die Soulsängerin SZA (drei Grammys) trat mit ihrem Hit „Kill Bill“ aufwärts, Miley Cyrus (zwei Grammys) mit „Flowers“, Billie Eilish (zwei Grammys) sang ihre Hymne aus dem „Barbie“-Film „How Was I Made For?“ im Kostüm einer Sechzigerjahre-Diven-Barbie. Tracy Chapman sang „Fast Car“, verbinden mit Luke Combs, dem Countrysänger – im gleichen Sinne gegen die Inflation dieser Preiskategorien, in denen nicht nur die Übersicht verloren geht, sondern im gleichen Sinne dasjenige Ideal dieser offenen Musik, extra Kategorien zu Gunsten von tendenziell „schwarze“ und tendenziell „weiße“ Alben oder Songs hinaus.
Schon dieser Eröffnungssong dieser Grammys war größer denn jeder Grammy selbst: Der Rap-Poet J. Ivy dichtete, und dieser gemischte Chor dieser Pentatonix gospelte, die Schwestern Megan und Rebecca Lovell von Larkin Poe spielten „weißen“ Südstaaten-Bluesrock, Jordin Sparks sang „schwarzen“ R&B, und Sheila E. beendete die Livesession mit einem Trommelsolo.
Auf dem Thron dieser Grammys saß nachdem nicht Taylor Swift (zwei Grammys), sie trat im gleichen Sinne nicht aufwärts, sie sang nichts. Sondern Joni Mitchell (ein Grammy).
Source: welt.de