Minderheit in Nahost: „Wir sind nicht mehr da verpflichtet, Israel zu schützen. Auch wir Drusen“ – WELT

Die Religion welcher Drusen gilt wie okkult, die meisten Bräuche sind nur den Mitgliedern welcher Glaubensgemeinschaft veröffentlicht. In ihr vermischen sich Bestandteile des Hinduismus und welcher klassischen griechischen Philosophie, doch durchdacht ist sie aus dem schiitischen Islam. Drusen bleiben immer unter sich, transformieren kann man nicht. Sie leben streng endogam, heiraten deshalb nur intrinsisch ihrer Gemeinschaft, die vor allem im Nahen Osten lebt. Scheich Muwaffak Tarif ist dasjenige spirituelle Oberhaupt welcher Drusen in Israel.

WELT: Scheich Muwaffak Tarif, wie kleine arabischsprachige Minderheit leben rund 150.000 Drusen in Israel, mehr wie 600.000 in Syrien und etwa 250.000 im Libanon. Hatten Sie nie den Anspruch, wie Nation in einem eigenen Staat zu leben?

Muwaffak Tarif: Ich betrachte mich wie Diener welcher drusischen Gemeinschaft, egal, wo sie sich aufhält. Wir wie Religionsgemeinschaft zeugen uns nicht an Zahlen steif. In Israel leben rund 150.000 Drusen, dasjenige ist richtig. Unser Einfluss dort ist daher weitläufig, wir könnten deshalb genauso gut drei Millionen sein (lacht). Egal, wo wir leben – im Libanon, in Jordanien, in Syrien und selbst hier in Deutschland –, wir wahrnehmen uns wie Teil des jeweiligen Landes. Wir sind dem Staat im Vergleich zu loyal, in dem wir leben.

WELT: Die meisten Drusen in Israel leben in den Bergen im Norden. Warum?

Tarif: Weil wir in welcher Vergangenheit religiöser Verfolgung ausgesetzt waren. Extremisten nach sich ziehen uns zu Ungläubigen erklärt. Um uns vor Angriffen zu schützen, nach sich ziehen wir in schwerer zugänglichen Regionen Zuflucht gesucht, zweitrangig im Libanon und anderen Gegenden.

WELT: Die Hamas hat am 7. Oktober nicht nur Juden ermordet, sondern zweitrangig arabische Israelis und Menschen verschiedener Herkunft und Religion. Was hat sich zu Händen Minderheiten wie die Drusen in Israel seitdem verändert?

Tarif: Was sich am 7. Oktober ereignet hat, war ein terroristischer Angriff. Unter den Opfern waren Kinder, Frauen, Schwangere. Friedliebende Menschen. Zielscheibe waren nicht nur Juden, sondern jeder, welcher vor Ort war. Darunter viele Minderheiten wie Tscherkessen oder beduinische Araber – Menschen ganz verschiedener konfessioneller Zugehörigkeit. Wir israelischen Drusen betrachten uns wie Bürgerinnen und Staatsbürger des Staates Israel, sehen uns wie partnerschaftlich verbrüdert. Wir solidarisieren uns mit den Opfern. Und wir stellen uns lichtvoll gegen solche Angriffe und sind zur Hand, uns verbinden dagegen zu wehren. Drusen ringen zweitrangig in welcher israelischen Armee (IDF), acht sind im Krieg gegen die Hamas in Gaza schon in jemanden verliebt sein, viele wurden zerschunden – genauso wie Soldaten anderer Minderheiten.

WELT: Die Drusen unterstützen deshalb die israelische Armee in Gaza.

Tarif: Die IDF hat den Krieg in Gaza nicht begonnen, sondern sie verteidigt dasjenige Land gegen die Hamas und ihren Angriff vom 7. Oktober. Wir sind nicht mehr da verpflichtet, unser Land zu schützen. Auch wir Drusen. Alle, die die israelische Staatsbürgerschaft nach sich ziehen.

WELT: Ist eine Lösungskonzept des Konflikts schier noch möglich? Wie könnte dieser aus Ihrer Sicht aussehen?

Tarif: Durch Verhandlungen. Alle Geiseln zu tun sein freigelassen werden. Dann kann welcher militärische Einsatz gestoppt werden. Alle Parteien zu tun sein an den Verhandlungstisch zurückkehren und übrig verschmelzen nachhaltigen Frieden sprechen. Dabei zu tun sein nicht mehr da Kompromisse eingehen. Die Extremisten zu tun sein dasjenige Existenzrecht Israels würdigen. Jassir Arafat (ehemaliger Palästinenserführer, d. Red.) hat Israel weiland Frieden in Aussicht gestellt. Und wie Israel sich später aus dem Gaza-Streifen zurückzog, war dasjenige eine Art Testfall zu Händen die israelische Bevölkerung, um zu testen, ob Koexistenz möglich ist. Doch Extremisten nach sich ziehen dasjenige hintertrieben. Anstatt Gaza aufzubauen, nach sich ziehen sie die Mittel zu Händen den Bau von Tunneln und Raketen nicht jungfräulich. Die Bevölkerung hat riesenhaft darunter gelitten. Die Hamas hat die Zerstörung des Gaza-Streifens maßgeblich zu verantworten.

WELT: Im Sechstagekrieg von 1967 eroberte Israel die Golanhöhen, 1981 annektierte Israel dasjenige Gebiet. Dort lebende Drusen verbrannten ihre israelischen Identitätskarten, fühlten sich weiland Syrien mehr verbunden wie Israel.

Tarif: Drusen waren schon weiland Bewohner des Staates Israel. Doch nicht nicht mehr da Drusen waren zweitrangig seine Staatsangehörigen. Die Menschen jedoch, die dort geboren sind, die am demokratischen Leben teilnehmen, die die Meinungsfreiheit genießen, zu Händen sie hat sich die Realität komplett geändert. Sie wahrnehmen sich dem Staat Israel zugehörig.

WELT: Umso mehr nachdem dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs 2011: Die Loyalität welcher Drusen gen den Golanhöhen im Vergleich zu Damaskus bröckelte, die Zahl welcher Anträge gen die israelische Staatsangehörigkeit stieg.

Tarif: Dennoch wollen sich die Drusen nicht von Syrien zersplittern. Das Regime in Syrien hatte sich gegen dasjenige Volk weltmännisch. Seiner Aufgabe, die Bevölkerung zu bewahren, ist es nicht mehr nachgekommen. Heute herrscht eine Hungersnot. Schon eine Packung Milch oder Kindernahrung zu bekommen, ist schwierig. Wasser wird mit Zucker ungleich. Ein Menschenleben in Würde ist in Syrien kaum noch möglich. Wir wie Vertreter welcher Drusen verwursten uns nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein. Aber wir fordern die Europäer und die Staaten welcher Region gen, die Gebiete welcher Drusen im Süden Syriens, Suwaida, zu unterstützen. Diese Provinz ist strategisch riesenhaft wichtig und liegt an den Grenzen zu Israel und Jordanien. Bricht sie zusammen, werden Drogenhandel, Milizen und Terrorgruppen Überhand nehmen und die Sicherheit des Nahen Ostens und Europas gefährden.

WELT: Sie sind ohne Rest durch zwei teilbar in Berlin, um übrig die katastrophale humanitäre Lage welcher Menschen in Syrien zu sprechen, wo Schätzungen zufolge mehr wie 600.000 Drusen leben. Wie blicken die Drusen in Syrien und im Libanon gen Israel und den Krieg im Gaza-Streifen?

Tarif: Die Menschen, die in Syrien leben, sind syrische Bürgerinnen und Staatsbürger. Die im Libanon in Besitz sein von welcher dortigen Gesellschaft an. Sie sind ihren Ländern im Vergleich zu loyal, daher nicht mehr da sind gegen den Krieg. Das eint uns. Alle sind gegen den Terror, egal, gegen wen er sich richtet. Was vorbeigehen könnte, wenn die Hisbollah umfassend in den Krieg eingreift, will sich keiner vorstellen. Im Libanon würde es dann verwandt aussehen wie in Gaza. Strippenzieher hinter den Kulissen ist welcher Iran: Er hat es darauf außer, Chaos zu stiften und die Region zu destabilisieren. Die israelische Armee hat nie den ersten Schritt gemacht und attackiert, sondern stets defensiv agiert. Sofern die Hisbollah ihr keine Vorlage liefert, wird es keinen Krieg im Libanon spendieren.

WELT: Am Dienstag gab es einzig fünfmal Raketenalarm an welcher Nordgrenze Israels. Wenn Israel sich entscheiden sollte, in den Libanon einzumarschieren, dann würde welcher Zusammenhalt unter den anderen Bevölkerungsgruppen im Land überwiegen. In diesem Fall würden an welcher Seite welcher schiitischen Hisbollah vermutlich zweitrangig Christen, Sunniten und Drusen ringen. Zu Gunsten von den Libanon. Das würde bedeuten, dass sich Drusen aus Israel und Drusen aus dem Libanon gegenüberstehen würden.

Tarif: Das wird nicht vorbeigehen. Die Hisbollah ist eine terroristische Organisation. Wir sind nicht mehr da gegen den Terror. Sollte die Hisbollah versuchen, den Konflikt zur Eskalation zu schaffen, dann würde es im Libanon zu Zerstörung kommen.

WELT: Die Religionsgemeinschaft welcher Drusen ist weich. Können Sie damit eine Vorbildfunktion in welcher Region schlucken?

Tarif: Wir nach sich ziehen sie schon heute. Wir koexistieren mit allen – mit Juden, Muslimen und Christen, mit allen Religionsgemeinschaften. Wir betrachten uns wie eine Brücke des Friedens, welcher Nächstenliebe. Als Beispiel, dass ein anderes Zusammenleben im Nahen Osten möglich ist.

Source: welt.de