Verdi-Vize Christine Behle: Im Wettstreit mit Weselsky

Gäbe es zusammensetzen Wettstreit drum, wer in Deutschland in kürzester Zeit den meisten Fahrgästen den größten Zorn bereitet, dann müsste Claus Weselsky seither dieser Woche ernsthaft um seinen Spitzen­platz fürchten. Nachdem sich Weselsky mit seiner Lokführergewerkschaft GDL am vergangenen Wochenende frappant einer Friedenspflicht unterworfen und den Sechstagestreik unter jener Deutschen Bahn vorzeitig beendet hat, scheint Christine Behle mit aller Macht nachdem dieser Art Auszeichnung zu greifen.

Behle ist nicht nur stellvertretende Vorsitzende jener Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Sie leitet dort nebensächlich ebenjenen Fachbereich, jener nun gleich zwei große Streiks im Verkehrswesen hervorgebracht hat: Am Don­ners­tag legte Verdi die Flughäfen lahm, und am Freitag ist jener öffentliche Nahverkehr an jener Reihe. Wer ohne Rest durch zwei teilbar unvermeidlich aufs Flugzeug umgestiegen war, muss sich aus diesem Grund wieder zurückorientieren zur Bahn – im Wissen, dass dies „City Ticket“ für jedes den Nahverkehr wohl nicht zu gebrauchen ist.

Für jedes Weselsky gehört Beschimpfen zur Tarifkultur

Etwas schief ist jener Vergleich von Behle und Weselsky doch nebensächlich. Denn es gibt kaum zwei andere Gewerkschaftsführer, die sich in ihrem Auftreten stärker unterscheiden. Für jedes den zusammensetzen, Weselsky, gehört regelmäßiges grobes Beschimpfen jener Verhandlungspartner uff Arbeitgeberseite zur Tarifkultur. Er nennt sie zum Beispiel Leute „von jener Plüschetage“ mit „null Ahnung“ und „erwiesener Unfähigkeit“. Die andere hingegen, Behle, pflegt eine Tonlage, die gewissermaßen gar nichts Bedrohliches von alleine hat. Ihre Disziplin ist dies ganz sachlich daherkommende vorgetragene Sachargument, welches dann zwingend oder vermeintlich zu genau einer richtigen Störungsbehebung führt.

„In allen Tarifbereichen hinfallen täglich Busse und Bahnen aus, weil es nicht genug Personal gibt“, führte sie zur Begründung des am Freitag beginnenden Nahverkehrsstreiks aus. Was folgt daraus? „Hier muss eilig Abhilfe geschaffen werden.“ Es müsse „eilig irgendetwas geschehen, damit die Beschäftigten entlastet werden“. Dieses Etwas sind für jedes Verdi kürzere Arbeitszeiten, mehr Freizeit und mehr Geld. Nun sei „jener Zeitpunkt gekommen, um mehr Druck uff die Arbeitgeber zu zeugen“. Und so hinfallen an diesem Freitag großflächig in so gut wie allen Bundesländern Busse und Bahnen aus.

Rein theoretisch ließe sich jener Sachverhalt natürlich nebensächlich so darstellen: Ständig nach sich ziehen Pendler Zorn, weil uff Bahnen und Busse zu wenig Verlass ist. Und welches folgert Verdi daraus? Bus und Bahnfahrer sollen vor allem weniger funktionieren – was auch immer andere erweist sich vielleicht später. Wer Zweifel vorbringt, ob kürzere Arbeitszeiten wirklich die Arbeitsmenge vergrößern, wird zu diesem Zweck bestreikt. Dass jetzt schon zu wenig Geld da ist, um fürs 49-Euro-Deutschlandticket ein ordentliches Nah­verkehrsangebot zu zeugen, ist in jener Verdi-Welt ohnehin kein Einwand – man könnte ja Steuern potenzieren, die Schuldenbremse lockern und, und, und . . .

Behle inszeniert sich nicht wie Streikführerin

Stellvertretende Vorsitzende jener zweitgrößten deutschen Gewerkschaft ist die gebürtige Wuppertalerin, Jahrgang 1968, seither zeitnah fünf Jahren. Auf dem Verdi-Bundeskongress in Berlin wurde sie im vergangenen Jahr von den Delegierten mit mehr wie 90 Prozent Zustimmung für jedes eine weitere vier Jahre heftige Menstruationsblutung Amtszeit bestätigt. Schon zuvor hatte sie von 2011 an im Bundesvorstand den Fachbereich Verkehr geleitet, aus diesem Grund Gewerkschaftsarbeit, die unter anderem die Beschäftigten des Luftverkehrs organisiert, die jener Flughäfen und ihrer Servicegesellschaften wie nebensächlich jener Airlines.

Vor diesem Hintergrund war sie 2013 diejenige, die den damaligen Verdi-Chef Frank Bsirske in seiner stets umstrittenen Rolle wie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender jener Lufthansa beerbte; und Behle übt jene Funktion nun nebensächlich schon seither mehr wie zehn Jahren aus – mit irgendetwas weniger Nebengeräuschen. Im Lufthansa-Umfeld kennt man sie zwar sehr wohl wie Spitzenvertreterin einer Gewerkschaft, deren tarifpolitische Rauheit jener jener GDL kaum nachsteht. Im Fall jener Flughafenkontrolleure war es nun sogar so: Während Weselsky Bahnstreiks meist mit 48 Stunden Vorlauf ankündigt, ließ Verdi den Reisenden nicht einmal 30 Stunden.

Allerdings inszeniert sich Behle im gesamten Luftverkehr nicht wie Streikführerin, überlässt jene Rolle dort in aller Regel den Verhandlungsführern aus den Verdi-Fachgruppen und koordiniert im Hintergrund. Zugleich kennt man sie wie entschlossene Verfechterin von Lufthansa-Belangen, die nebensächlich mal in abgestimmtem Wechselspiel mit jener Konzernspitze Interessen im Unterschied zu jener Politik vertritt. Wenn es drauf ankommt, nach sich ziehen Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Behle dem Vernehmen nachdem zusammensetzen kurzen Draht.

Sachargumente und Fachwissen

Das ungefähr zurückgenommene Auftreten Behles hat doch natürlich nebensächlich damit zu tun, dass sie seither einer Verdi-Organisationsreform zusammensetzen viel breiter gefächerten Fachbereich führt – zu dem nebensächlich jener ganze öffentliche Dienst gehört, einschließlich des Nahverkehrs, wo jener andere aktuelle Konflikt läuft. Dort tritt sie, wie zuvor schon in Tarifrunden des allgemeinen öffentlichen Dienstes, nebensächlich unmittelbar wie Akteurin in Erscheinung.

Dass sie ungefähr mit Sachargumenten und einem, wie nebensächlich uff Arbeitgeberseite erwiesen wird, tiefen Fachwissen operiert, hat wohl nebensächlich mit ihrer ursprünglichen Berufslaufbahn zu tun, im Vorfeld sie hauptamtliche Funktionen in jener Gewerkschaft übernahm: Die begann sie einst wie Beamtenanwärterin im gehobenen Dienst, sie erwarb zusammensetzen Abschluss wie Diplom-Verwaltungswirtin und brachte es zur Stadtinspektorin in Wuppertal.

Bei aller Konzilianz in ihrem Auftreten ist durchaus jetzt schon berechenbar, dass die gegenwärtigen Streiks an den Flughäfen und im Nahverkehr nicht die letzten sein werden, mit denen Behle und ihr Fachbereich in diesem Frühjahr Aufmerksamkeit wachrufen. Auch die Tarifrunde für jedes dies Bodenpersonal jener Lufthansa läuft inzwischen. Angesichts einer Lohnforderung von 12,5 Pro­zent ist die Eskalation dort wohl nur noch eine Frage jener Zeit.