Modekette Wormland stellt Insolvenzantrag

Im krisengeschüttelten Einzelhandel ist eine weitere Schieflage zu beklagen. Die Modekette Wormland hat am Freitag beim Insolvenzgericht Hannover kombinieren Insolvenzantrag gestellt. Laut einer Pressemitteilung jener beauftragten Restrukturierungsspezialisten hat dasjenige Insolvenzgericht den Rechtsanwalt Torsten Gutmann von jener Kanzlei Pluta zum vorläufigen Sachwalter jener Theo Wormland GmbH bestellt, um die Sanierung des Unternehmens im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens zu beaufsichtigen. Wormland habe nun drei Monate Zeit, ein Konzept z. Hd. die Sanierung vorzulegen.

Mark Fehr

Redakteur in jener Wirtschaft.

Ein solches Schutzschirmverfahren ist laut Insolvenzordnung z. Hd. Unternehmen zulässig, die zahlungsfähig sind und gute Chancen aufwärts eine Sanierung vorzeigen. Der Aufpasser wird von dort nicht qua Insolvenzverwalter bezeichnet, sonders qua Sachwalter. Zudem behält die Geschäftsführung die Verfügungsmacht im Unternehmen. Beraten wird sie von dem Restrukturierungsspezialisten Jens-Sören Schröder aus jener Hamburger Sozietät Johlke.

Schutzschirmverfahren soll solange bis zum Sommer dauern

Welche Einschnitte etwa z. Hd. die Gläubiger oder Mitarbeiter von Wormland im Sanierungsprozess zu erwarten sind, wurde nicht mitgeteilt. Die 12 Filialen sollen während des gesamten Schutzschirmverfahrens wie gewohnt geöffnet bleiben. Die Gehälter jener 400 Wormland-Mitarbeiter werden z. Hd. die nächsten drei Monate mit dem Insolvenzgeld von jener Bundesagentur z. Hd. Arbeit getilgt. Der Abschluss des Schutzschirmverfahrens sei z. Hd. den Sommer geplant.

Als Grund z. Hd. die Schieflage nennt die Pressemitteilung die Inflation und die schwindende Kaufkraft jener Verbraucher. Wormland steigerte demnach zwar den Umsatz im Jahr 2023, obwohl weniger Kunden in die Filialen kamen. Doch die durch die Inflation gestiegenen Mieten und Kosten z. Hd. Energie, Logistik sowie Personal konnte dasjenige Unternehmen nicht zurückzahlen und verwies in diesem Zusammenhang aufwärts Mietverträge, die vor jener Corona-Pandemie abgesperrt worden seien.

Die Geschäftsführer Tim Kälberer, Bernd Sölter und Peter Wolff setzen aufwärts eine Kombination von Filialen und Onlinevertrieb: „Wir wollen sekundär zukünftig unsrige Kunden stilvoll verwundern und inspirieren, sei es digital oder mit unserem kundigen Personal.“ So nutze dasjenige nachdem seinem mittlerweile verstorbenen Gründer Theo Wormland benannte Unternehmen soziale Netzwerke z. Hd. dasjenige Marketing und die Kommunikation mit den Kunden.

Mit personalisierten Chats per Whatsapp etwa könne jener Herrenmodeanbieter seine Kunden offenherzig klappen und gemeinsam nachdenken. Zudem verfügten die Filialen obig kleine Warenlager, aus denen sie online bestellte Kleidung offenherzig aus den Geschäften an die Kunden versenden könnten. Im Fachjargon heißt dasjenige „Ship from store.“

Der Filialhandel leidet nicht nur unter jener akuten Inflation, sondern muss sekundär Konzepte finden, um hinsichtlich jener Digitalisierung des Einkaufens zu überleben. Hohe Wellen schlägt derzeit vor allem jener Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, jener nun schon zum dritten Mal ein Insolvenzverfahren erfahren muss.

Nicht nur im Einzelhandel steigt die Zahl jener Insolvenzen. Viele andere Branchen sind ebenfalls betroffen. So war im Jahr 2023 laut einer Studie jener Restrukturierungsberatung Falkensteg unbedingt dasjenige auch qua krisensicher geltende Gesundheitswesen mit seinen Klinken und Pflegeanbietern trauriger Spitzenreiter in jener Kategorie jener größeren Insolvenzfälle.

Auch jener Insolvenzradar des Wirtschaftsforschungsinstituts Halle zeigte kürzlich z. Hd. Dezember kombinieren Anstieg jener Firmeninsolvenzen, jener so stark ausfiel wie noch nie im letzten Monat eines Jahres seit dem Zeitpunkt Beginn jener Erhebung im Jahr 2016. Zwar sieht die Zahl jener Insolvenzen im langfristigen Vergleich etwa mit den Jahren nachdem jener Weltfinanzkrise 2008 immer noch überschaubar aus. Sorgen bereitet in der Tat, dass nicht nur schwache Firmen umwerfen, sondern sekundär Traditionsbetriebe und Vorzeigebranchen wedeln.