Zum Tod von David Lynch: Er wusste, wie man den Horizont verschiebt
David Lynch zeigte in seiner Kunst und in seinen Filmen die Innenseite des amerikanischen Traums von Erfolg, Sex, Familie und Fassade. Ein Nachruf auf diesen durch und durch außergewöhnlichen Menschen
David Lynch (1946–2025)
Foto: Mark Mainz/Getty Images
Die Kunst und das Kino haben einen Großen verloren. David Lynch war ein durch und durch außergewöhnlicher Mensch mit einem außergewöhnlichen Werk. Einer der raren und daher umso wichtigeren Leute, die eine Verbindung von Avantgarde und Pop herzustellen vermochten.
Statt sich auf eine Interpretation seiner Arbeiten einzulassen, verwies Lynch selbst gern auf den Surrealismus. Das heißt unter anderem, dass es um Bilder und Bewegungen geht, die sich in einer Sphäre unterhalb des Bewusstseins, oder auch jenseits der Codes und der Gewohnheiten bewegen. David Lynch schaut die Dinge und die Menschen, gewöhnliche ebenso wie leicht verschrobene, so lange an, bis sie ihr geheimes Innenleben offenbaren, bis sie auf eine poetische aber eben auch durchaus analytisc