Zollstreit: Volkswagen verhandelt gradlinig mit US-Regierung jenseits Zolldeal

Volkswagen hat begonnen, mit der US-Regierung über ein mögliches Ende des Zollstreits zu verhandeln. Im Gegenzug für eine Einigung bietet der Konzern weitere Investitionen in den USA an. „Der Volkswagen-Konzern will in den USA weiter investieren“, sagte Konzernchef Oliver Blume der Süddeutschen Zeitung. „Ich war selbst in Washington, und wir sind seitdem in regelmäßigem Austausch“, fügte er hinzu.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Mittwoch aus internen Quellen erfahren, dass Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz mit dem US-Handelsministerium über mögliche Zollerleichterungen sprechen. Es soll dabei um einen Mechanismus gehen, bei dem Importe mit Exporten aus den USA verrechnet würden.

Momentan sind in den USA mehr als 20.000 Menschen direkt und rund 55.000 Menschen indirekt bei VW beschäftigt. Außerdem besteht eine Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Hersteller von Elektroautos, Rivian. „Mit weiteren, massiven Investitionen würden wir darauf aufbauen“, teilte Blume mit. Diese Faktoren sollten deswegen bei den Entscheidungen eine Rolle spielen. Ihm zufolge sollte das Prinzip gelten: Wer in einem Land investiert, sollte von besseren Rahmenbedingungen profitieren.

„Themen gehen über den Tisch des Präsidenten“

Primärer Ansprechpartner bei den Verhandlungen sei der US-Handelsminister, „aber letztlich gehen die Themen auch über den Tisch des US-Präsidenten“, führte Blume weiter aus. Er spreche für den VW-Konzern, sagte Blume, habe aber stets Lösungen im Blick, die sich allgemein anwenden ließen.

Seit Beginn seiner zweiten Amtszeit hat Donald Trump einen harten handelspolitischen Kurs eingeschlagen, der die weltweiten Lieferketten und die Aktienmärkte erschüttert hat. Unter anderem werden seit Anfang April für Autolieferungen in die USA 25 Prozent Zoll fällig.