Zollstreit: Smartphones und Laptops von US-Sonderzöllen ausgenommen

Die US-Regierung will Elektronikprodukte wie Smartphones und Laptops von wechselseitigen Zöllen ausnehmen. Die Sonderregelung solle auch für Festplatten, Flachbildschirme und bestimmte Chips gelten, teilte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP mit. Gleiches gelte für Maschinen zur Herstellung von Halbleitern.

Damit würden die Produkte nicht den von Präsident Donald Trump verhängten Zöllen von insgesamt 145 Prozent auf Importe aus China unterliegen. Auch vom Basiszoll von zehn Prozent auf alle Importe wären diese Waren ausgenommen. Die Ausnahmeregelung tritt rückwirkend zum 5. April in Kraft.

Eine Begründung wurde zunächst weder von der Behörde noch von der Trump-Administration genannt. Offenbar reagiert die US-Regierung damit auf Befürchtungen, die neuen Zölle könnten elektronische Geräte für US-Konsumenten deutlich teurer machen. Denn US-Technologiekonzerne wie der iPhone- und iPad-Hersteller Apple lassen ihre Produkte vor allem in China produzieren und wären damit von den neuen Zöllen stark betroffen.

Trump drängt weiter auf US-Produktion

Eine Sprecherin des Präsidenten sagte, Trump dränge weiterhin darauf, dass Hersteller wie Apple und Nvidia ihre Produktion schnell in die USA verlagern. Die USA dürften sich bei Halbleitern, Smartphones und Laptops nicht von China abhängig machen.

Auch Trumps Handelsminister Howard Lutnick versicherte in TV-Interviews, dass iPhones mithilfe von Robotern auch in den USA gebaut werden könnten. Doch Branchenexperten gehen davon aus, dass dies mangels Zulieferern und Fachkräften in den USA kaum möglich wäre – oder die iPhones deutlich teurer machen würde.

Die Apple-Aktie geriet deshalb in den vergangenen Tagen immer wieder unter Druck. Apple gehörte auch zu den Unternehmen, die in Trumps erster Amtszeit Ausnahmen von den China-Zöllen erhielten.

Auch die Chip-Produktion profitiert

Die Zollbefreiung ist auch eine gute Nachricht für US-Unternehmen, die ihre Rechenzentren für künstliche Intelligenz ausbauen. Die Geräte werden von US-Unternehmen wie Dell hauptsächlich außerhalb der USA gebaut, mit Chips des kalifornischen Konzerns Nvidia, die aus Taiwan kommen.

Ebenso wichtig ist die Ausnahme für Maschinen zur Chip-Produktion, die
vor allem aus den Niederlanden von ASML und aus Japan von Tokyo Electron
in die USA eingeführt werden. Es gibt nur wenige spezialisierte
Anbieter dafür, die Maschinen füllen ganze Werkshallen und kosten
Hunderte Millionen Dollar. Unter anderem Chipkonzerne wie Intel und TSMC
sind gerade dabei, ihre Produktion in den USA mit neuen Fabriken
auszubauen.